Der Bergbau spielt in der Geschichte des Fichtelgebirges eine wichtige Rolle, war dieser Industriezweig bis Mitte des 20. Jahrhunderts noch eine der Haupterwerbsquellen der heimischen Bevölkerung. Selbst der Universalgelehrte Alexander von Humboldt hatte einst als Oberbergmeister den Auftrag zur Sanierung des hiesigen Untertagebaus, dessen Spuren sich nach wie vor in der gesamten Region verfolgen lassen. So tauchen Interessierte im wahrsten Sinne des Wortes beim Besuch einiger Bergwerke tief ins Thema ein und erkunden die verschiedenen Stollen mit Stirnlampe und Helm.
Bergwerk Gleißinger Fels – Stollenerkundung für die ganze Familie
Das 500 Jahre alte Bergwerk Gleißinger Fels in Fichtelberg ist das einzige begehbare Silbereisenbergwerk der Welt. Nach einer aufwändigen Renovierung und dem Neubau eines modernen Besucherzentrums eröffnete es erst vor kurzem wieder seine Pforten. Gemeinsam mit einem erfahrenen Guide geht es während der 45-minütigen Führung rund 40 Meter hinab in den guterhaltenen Stollen, wo enge Gänge und eindrucksvolle Blicke in die Tiefe auf die kleinen und großen Teilnehmer warten.
Mittlerer Name Gottes, Schmutzlerzeche & Co. – wo unter Tage gearbeitet wurde
Neben dem Gleißinger Fels zeugen noch weitere Bergwerke und Locations von der ehemaligen Bergbautradition im Fichtelgebirge. Zu Ehren des Naturforschers Alexander von Humboldt wurde der Humboldtweg ausgearbeitet und angelegt: 38 Tafeln entlang des Lehrpfads markieren die einzelnen Bergbaustätten und führen durch den historisch wichtigsten Teil des Goldkronacher Goldbergbaugebiets – darunter der Besucherstollen Schmutzler Zeche und der Mittlerer Name Gottes. In letzterem, auf 200 Meter begehbaren Stollen gibt es ein besonderes Highlight: Unter der Erde sagen Bergbaufans an einem Tisch mit zwei Stühlen ganz romantisch „Ja“ zueinander. All jene, die an der rund dreistündigen Führung im Bergwerk Werra in Weißenstadt teilnehmen, sollten wanderfest sein, denn hier legen sie unter Tage rund drei Kilometer zurück. Auf eigene Faust dagegen erkunden Abenteuerlustige das Innere des Sankt-Georg-Stollens. Dieser unterfährt bei der Silberquelle das benachbarte westliche Arzberger Eisenerzrevier, das aus mehreren Bergwerken und Stollen bestand. Wer sich für den Bergbau interessiert, aber Tageslicht bevorzugt, besucht die frei zugängliche Naturparkinformationsstelle und ehemalige Zeche Kleiner Johannes in Arzberg, die verbliebenen Gerätschaften sowie ein rekonstruiertes Fördergerüst zeigt oder das Goldbergbaumuseum in Goldkronach.
Weitere Informationen unter www.fichtelgebirge.bayern.