Die hoch konzentrierte AlpenSole, die aus den Heilquellen tief unter der Stadt sprudelt, machte Bad Reichenhall bereits im 19. Jahrhundert zu einem der berühmtesten Kurorte in Deutschland. 1823 erstmals zu medizinischen Zwecken eingesetzt, feiert das mineralstoffreiche Naturprodukt in diesem Jahr seinen 200. Geburtstag. Bis heute sind Hotels, Parkanlagen, Kurmittelhäuser, Kliniken, Sanatorien sowie die moderne RupertusTherme unterirdisch mit dem Industriedenkmal „Alte Saline“ im Herzen der oberbayerischen Mini-Metropole verbunden. Von dort wird die Lösung mit einem Salzgehalt von maximal 26,5 Prozent direkt in die Wannen und Becken der örtlichen Spa- und Gesundheitseinrichtungen geleitet und gilt als Wohltat für Gelenke, Atemwege sowie Haut. Die Auswahl der Treatments und Therapien reicht von Peelings, Packungen und Bädern bis hin zu Inhalationen. Doch das ist längst nicht alles: Was das 250 Millionen Jahre alte, gelöste Urmeersalz sonst noch kann, erleben Interessierte bei einer einer Tour auf Spuren des Wundermittels aus Jodid, Fluorid, Magnesium, Kalium und Kalzium.
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Station: Alte Saline – Heimat der Alpensole
Das Industriedenkmal Alte Saline mit seinem historischen Stollengewölbe ist das Herzstück der Salz- und Kurmetropole Bad Reichenhall. Bei einer Führung in 14 Metern Tiefe und ganzjährig konstant zwölf Grad Celsius erfahren Besucher alles über das 1840 von König Ludwig I. erbaute, repräsentative Gebäude – sowie die harte Arbeit unter Tage. In der Solegrotte findet mit therapeutischen Atemübungen in solehaltiger Luft außerdem eine innovative Gesundheitstherapie statt. Ähnlich eindrucksvoll sind die beiden riesigen Wasserräder, die sich seit nunmehr 180 Jahren drehen, um die wertvolle Sole aus der Quelle heraufzubefördern. Ist nach 17 Sekunden eine Runde geschafft, ertönt ein helles Glockenzeichen.
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Station: Manufaktur Balneo – salzige Souvenirs
Seit 100 Jahren befindet sich die Sole-Manufaktur Balneo auf dem Gelände der Alten Saline. Das Unternehmen hat im Lauf der Zeit Bad Reichenhalls historischen Salz-Mittelpunkt niemals verlassen. Heute verantworten zwei Schwestern aus der traditionsreichen Mack-Dynastie die Produktion der wertvollen Erzeugnisse. Besonders empfehlenswert ist das duftende Duschsalz-Körperpeeling mit pflegenden ätherischen Ölen aus Orange, Lavendel, Rosmarin, Jojoba und Zitrone. Es stellt die natürliche Feuchtigkeit und Elastizität der Haut wieder her und versorgt sie optimal mit Nährstoffen. Für raue Stimmen gibt es Gurgelsalz und Halsbonbons. Tipp: Unbedingt vorbeischauen und Badezusätze oder Cremes shoppen – individuelle Beratung inklusive!
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Station: Salinenkapelle – von Gottes Gnaden
In Bad Reichenhall verbindet sich der göttliche Segen mit der ewig fortbestehenden Tradition des Salzes. Als Symbol der Lebenskraft steht es für Glück, Treue, Güte und Gesundheit. Die kleine Salinenkapelle im neubyzantinischen Stil auf dem Gelände der Alten Saline bietet den stimmungsvollen Rahmen für eine Andacht oder romantische Hochzeit. Dort heiraten Eheleute vorm weißen Marmor-Altar von 1834.
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Station: Königlicher Kurgarten – für Flaneure
Der Königliche Kurgarten wurde 1868 vom Münchner Hofgärtner Carl von Effner angelegt und gilt als einer der schönsten seiner Art in Mitteleuropa. Das zugehörige Kurhaus, erbaut 1899/1900 im Stil von Neo-Renaissance und -Barock, offenbart die einstige, monarchisch-bayerische Bäderszenerie. Die Freitreppe zum Foyer zeugt von Bad Reichenhalls mondäner Geschichte rund um die AlpenSole, ebenso wie die Konzert-Rotunde von 1912. Noch heute ist der monumentale Säulenbau Schauplatz von Musikaufführungen der Bad Reichenhaller Philharmoniker, die Deckenmedaillons stellen allegorisch die Heilmittel der Alpenstadt dar. Die Wandelhalle mit dem AlpenSole-Brunnen aus rotem Ruhpoldinger Marmor ergänzt das Ensemble. An heißen Tagen kühlen sich Kurgarten-Flaneure entweder im Liegestuhl am AlpenSole-Springbrunnen oder im AlpenSole-Kneipp-Becken ab und waten im Storchenschritt durchs Wasser. Gut für Atemwege, Kreislauf und Beine!
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Station: Gradierhaus – tief einatmen
Den letzten und längsten Stopp im Kurgarten sollten Interessierte am Gradierhaus (1910), größtes Freiluft-Inhalatorium der Welt, einlegen. Die beste Wirkung erzielt man auf der windabgewandten Seite – also dort, wo die AlpenSole nicht rieselt. Denn der Luftzug drückt diese durch die Reisigbündel auf die gegenüberliegende Seite. So lösen sich die Tröpfchen in feinsten Nebel auf, können noch tiefer eingeatmet werden und befreien Lunge, Bronchien sowie Nase. Tipp: Eine Führung durch das Innenleben des Bad Reichenhaller Gradierhauses sollte bei der „Tour de AlpenSole“ nicht fehlen!
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Station: Kurmittelhaus der Moderne – Wannen-Wonne und Hautpflege
Man sieht es ihr nicht an, doch die AlpenSole ist ein mineralstoffreicher Tausendsassa. Wertvolle Spurenelemente sprudeln in einzigartiger Zusammensetzung direkt aus den Bad Reichenhaller Heilquellen in die Wannen von Hotels und Spas wie dem Kurmittelhaus der Moderne. Ein Liter sollte es sein, um beim Sole-Bad einen entspannenden, pflegenden Effekt zu erzielen. Die 26-prozentige, gesättigte Sole hilft bei Hautproblemen, außerdem fördert sie die Durchblutung. Das „Bad im Urmeer“ gibt’s auch für zu Hause: Wer mag, bestellt die gesunde Sole online.
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Station: Soleleitungsweg – Wandern entlang der ersten Pipeline der Welt
Noch heute sieht man am Soleleitungsweg in Bad Reichenhall mit Moos und Gras überwachsene Röhren. Sie dokumentieren ein technisches Meisterwerk, das vor über 400 Jahren geschaffen wurde. Damals erfanden Hans Reiffenstuel und sein Sohn Simon, herzoglicher Hofbaumeister, die erste Soleleitung. 8.400 handgebohrte Holzrohre wurden dafür verlegt, außerdem sieben Hebewerke mit Wasserkraftpumpen entlang der 32 Kilometer langen Strecke gebaut. 1619 erreichte die erste Bad Reichenhaller Sole Traunstein – damit ist die Soleleitung die erste Pipeline der Welt. Die leichte Wanderung zum Thumsee dauert gut zweieinhalb Stunden.
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Station: Der Salzamtschreiber – ein ehrenwerter Mann
Bis 1840 war das Salzmaierhaus der Amtssitz des Salinenverwalters. Damals war der „Salzmaier“ als Vorstand der gesamten Salinenverwaltung ein hoch geachteter, angesehener Mann und als Finanzverwalter einer der maßgeblichen Beamten der Saline. Das Salzamtschreiber-Denkmal entstand 1983 und ist ein Werk des Bildhauers Alfred Essler. Mittlerweile thront es auf einem Marmorsockel und ziert das heutige Polizeigebäude.
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Station: Spa & Familien Resort RupertusTherme – AlpenSole, Laist und Salzpeeling
Die RupertusTherme mit 850 Quadratmeter großer Saunalandschaft, Health- und Fitness sowie Beauty- und Vitalcenter gilt nicht nur den Bad Reichenhallern als Hort der Erholung. Dort strömt die heilsame AlpenSole via Direktleitung aus der Alten Saline in die In- und Outdoor-Becken. Der sanfte Auftrieb schont die Gelenke und lässt den Aufenthalt im warmen Thermalwasser zum entspannenden Erlebnis werden. Noch mehr relaxen Gäste bei einem Salzpeeling oder einer Laist-Anwendung. Der wertvolle Mineralsoleschlick aktiviert die Mikrozirkulation der Haut und wirkt zugleich straffend.
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Station: SalzAlpenSteig – Weitwandern mit Geschichte
In Bad Reichenhall liegt die Verbindung zwischen Wandern und Salz nahe. Der grenzüberschreitende, 260 Kilometer lange SalzAlpenSteig führt von Deutschland nach Österreich – und auch in die oberbayerische Kurstadt. Dort geht es am historischen Soleleitungsweg entlang, vorbei am Thumsee und der Burgruine Karlstein in Richtung Bayerisch Gmain. Die 18 Etappen der Premium-Weitwanderung sind auch einzeln machbar, zudem gibt es einige Rundtouren. Die erste Distanz reicht vom Chiemsee über Ruhpolding, Inzell und Berchtesgaden. Nach der Landesgrenze verläuft die Strecke weiter über Kuchl und Bad Goisern im Salzburger Land bis zum Hallstätter See in der Steiermark.
Mehr Informationen unter www.bad-reichenhall.de