Es muss nicht immer eine der großen Metropolen sein. Wie wäre es denn bei der nächsten Städtereise mit dem schweizerischen Fribourg? Hier trifft das Motto „klein, aber oho“ absolut ins Schwarze. Die Altstadt gilt als eine der schönsten der Schweiz und vermittelt dem Besucher das Gefühl, durch das Mittelalter zu spazieren. Zahlreiche Museen, lebendige kulinarische Traditionen, sowie eine außergewöhnliche Standseilbahn versprechen eine abwechslungsreiche und genussvolle Zeit in der charmanten Stadt an der Saane.
Zeitreise durch enge Gassen
Mit über 200 gotischen Fassaden ist Fribourgs Altstadt eines der größten geschlossenen Ortsbilder des mittelalterlichen Europas. Beim Spaziergang durch die malerischen Gassen, vorbei an 12 außergewöhnlichen Brunnen und der St. Nikolaus Kathedrale erwacht das Gefühl, in die Vergangenheit zurück gereist zu sein. Das 1283 erbaute Wahrzeichen der Stadt beeindruckt mit einem Bas-Relief des Jüngsten Gerichts am Hauptportal, prächtigen Glasfenstern, wunderbaren alten Orgeln und einem 74 Meter hohen Aussichtsturm – von der Geschichte, die es umgibt, ganz zu schweigen.
Beeindruckend ist auch die mittelalterliche Stadtbefestigung: Fünf Tore, sechs Türme, sieben Abschnitte von Wällen und ein großes Bollwerk sind das bedeutendste Erbe mittelalterlicher Militärarchitektur der Schweiz. Seit 2018 sind Teile der Stadtbefestigung für Einheimische und Touristen begehbar. Wer die imposanten Befestigungsanlagen zusammen mit einem geschichtskundigen Guide erkundet, lernt dabei die Entstehungsgeschichte der in die Saane-Mäanderschlaufen gebauten Stadt und die schönsten Aussichtspunkte kennen.
Kulturelle Brückenstadt
Eine Besonderheit der Kantonshauptstadt Fribourg ist die 2014 fertiggestellte Poya-Brücke, eine imposante Schrägseilbrücke mit dem landesweit längsten Abstand zwischen zwei Pfeilern. Sie bildet einen spannenden Kontrast zu den gotischen Fassaden und ist nur eine von 14 architektonisch interessanten Brücken. Die lebhafte Kunst- und Studentenstadt verbindet selbst als kulturelle Brücke die deutschen und französischen Gebiete der Schweiz und punktet dadurch in Sachen Kultur und Gastronomie. Zahlreiche Museen widmen sich den unterschiedlichsten Themen, von zeitgenössischer Kunst oder Kulturgeschichte über Marionetten bis hin zu Nähmaschinen. Fribourgs berühmtestem Künstler-Ehepaar Jean Tinguely und Niki de Saint Phalle ist eine beeindruckende Ausstellung im ehemaligen Tramdepot gewidmet.
Mit dem „Funi“ oder per Stadtgolf unterwegs
In Fribourg können Besucher ein weiteres nationales Kulturgut der Schweiz bestaunen: Der Funiculaire, von den Einwohnern liebevoll „Funi“ genannt, ist Teil des öffentlichen Verkehrs. Die 1899 erbaute Standseilbahn ist die letzte ihrer Art, welche noch nach dem Prinzip des Wasserballasts funktioniert. Nach einem langen Stadtspaziergang ist es durchaus reizvoll, den steilen Weg zwischen Unterstadt und Zentrum bequem in der Bahn zurückzulegen.
Wer seine Tour durch Fribourg ein wenig sportlicher gestalten möchte, kann das seit elf Jahren per „Stadtgolf“ tun. Besonders für Familien geeignet, führt ein spannender 18-Loch-Parcours auf spielerische Weise beim Funiculaire, den zahlreichen Brücken und anderen Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbei.
Vielseitiger Genuss und lebendige Traditionen
Einmal jährlich steht der gesamte Kanton Freiburg im Zeichen der „Kilbi“. Ab August feiert die Region ein großes Erntedankfest und das Wiedersehen der Familien nach einem langen Alpsommer. Höhepunkt der Festlichkeiten ist das traditionelle Kilbi- oder Bénichon-Menü, das seit mehr als 150 Jahren die gleiche klassische Speisenfolge hat. Wer im Frühherbst in der Stadt ist, kann das Menü in zahlreichen Restaurants genießen.
Darüber hinaus bietet Fribourg das gesamte Jahr über für jeden Gaumen das Richtige: Gemütliche Restaurants, In-Lokale und außergewöhnlich viele Gourmet-Adressen verwöhnen die Gäste mit regionalen Spezialitäten. Natürlich kommen auch Schokoladenliebhaber voll auf ihre Kosten. In Fribourg kann schweizerische Handwerkskunst hautnah bei der Herstellung von Original Schweizer „Schoggi“ erlebt werden. An der Route de la Fonderie lockt seit mehr als 100 Jahren die Fabrik „Chocolat Villars“ mit einem kleinen Cafe zum süßen Stopp.
City Card Fribourg
Viele Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten der Stadt können mit der City Card günstiger oder teilweise sogar kostenfrei besucht werden. Die Karte ist an zahlreichen Verkaufsorten wie Hotels oder der Touristeninformation erhältlich.
Kosten: 1 Tag: 20 CHF Erwachsene, 8 CHF Kinder, 2 Tage: 30 CHF Erwachsene, 12 CHF Kinder
Fribourg Region
Die Tourismusregion Fribourg liegt im Westen der Schweiz und entspricht geografisch dem Kanton Freiburg. Von den Seen im Norden über die kulturreiche Mitte bis hin zu den Voralpen bietet die Region beste Voraussetzungen für einen abwechslungsreichen Urlaub. Naturliebhaber, Genießer und Kulturinteressierte finden in der Region Fribourg lebendige Traditionen, die Reisende dazu einladen, die Region und ihre Spezialitäten besonders intensiv zu entdecken. Kulturelles Zentrum ist die Brückenstadt Fribourg mit ihren zahlreichen gotischen Fassaden und ihrem Wahrzeichen, der St. Nikolaus Kathedrale. Wanderer genießen spektakuläre Wege und Aussichten in den Regionen Schwarzsee oder La Gruyère – Heimat des berühmten Schweizer Käses Le Gruyère AOP.