Goldenes Tal der Alpen, Juwel des Nationalparks Hohe Tauern, ursprünglichstes Hochtal der Alpen: so wird das Raurisertal im Salzburger Land gerne genannt. Auch wenn die Zeiten des Goldabbaus bald 100 Jahre zurückliegen, steckt das Raurisertal voller Schätze.
Die alten Säumerpfade im Seidlwinkltal, Bartgeier, Gänsegeier und Steinadler im Krumltal, Gold und Wetterforscher im Hüttwinkltal, Sagen und Legenden aus dem Gaisbachtal, herrliche Natur im Forsterbach: Die fünf Seitentäler machen das 30 Kilometer lange Raurisertal zu einem der schönsten, größten und vielfältigsten Wandergebiete im Nationalpark Hohe Tauern. Mit einem über 295 Kilometer langen Netz an markierten Wanderwegen und Alpinsteigen hat das Raurisertal in allen Höhenlagen für jeden Anspruch etwas zu bieten. In den Sommermonaten sind rund 30 Almen, Berghütten und Alpengasthöfe bewirtschaftet, die große und kleine Naturentdecker mit echter Gastfreundschaft und Nationalpark-Schmankerln willkommen heißen.
Nicht „versäumen“: Mit dem Nationalpark Ranger durch den Urwald
Absolut sehenswert ist das romantische Seidlwinkltal, das einst die Hauptroute für den Saumhandel über die Alpen war. Von hier aus nahmen schon vor Jahrtausenden die Säumer den beschwerlichen Weg über das Hochtor und weiter nach Süden bis zur Adria auf sich. Das mehr als 500 Jahre alte Tauernhaus ist eines der vielen Zeugnisse aus dieser Zeit. Neu im Sommer 2018 sind wöchentlich geführte Wanderungen mit einem Nationalpark Ranger auf den Spuren der Säumer. Das Hüttwinkltal ist bekannt für seine Goldgräber-Geschichte. Das Tauerngold, nach dem über 1.000 Jahre lang in Kolm Saigurn am Fuße des Hohen Sonnblicks geschürft wurde, war neben dem Salz Grundlage für den Reichtum der Salzburger Erzbischöfe. Am Tauerngold-Rundwanderweg geben die verfallenen Bergwerkseinrichtungen und Knappenhäuser Zeugnis von der einst großen Zeit. Heute machen sich Wanderer beim Goldwaschen am Goldwaschplatz im Talschluss Kolm Saigurn auf die Suche nach Gold und einem außergewöhnlichen Naturschatz, dem Rauriser Urwald. Rund 80 dunkle Moortümpel und einzigartige Pflanzen, wie jahrhundertealte Sturzfichten und Zirben prägen die Landschaft des naturbelassenen Bergsturzwaldes und seiner artenreichen, größtenteils geschützten Tierwelt. Der Lehrpfad durch den Rauriser Urwald wurde 2014 als einer der besten 33 Lehrwege in Österreich ausgezeichnet. Im Juli und August finden hier wöchentlich geführte Wanderungen mit einem Nationalpark Ranger statt.
Hoch hinaus ins Wanderparadies Hochalm
Mit den Rauriser Hochalmbahnen gelangen große und kleine Wanderer „kinderleicht“ auf den Erlebnisberg Hochalm: Auf 1.800 Metern Seehöhe angekommen genießen sie um den atemberaubenden Ausblick auf Goldberggruppe, Großglockner, Niedere Tauern, Steinernes Meer, Hochkönig und Dachstein. Von der Hoch- und der Heimalm führen leichte Wanderwege in die Berglandschaft. Einer davon ist Tillys Waldpfad, auf dem die kleinen Naturfreunde die Tier-, Pflanzen- und Mineralienwelt des Nationalparks Hohe Tauern erforschen können. Spannend ist auch der Besuch der Hochalm-Greifvogelwarte, wo zweimal täglich Flugvorführungen stattfinden. Die klimaschonenden Hochalmbahnen gehören zu den besten österreichischen Sommer-Bergbahnen und bringen Nationalpark-Fans mit einem alpinen Erlebnispaket hoch hinaus.