Osttirol ist längst mehr als nur ein Geheimtipp für genussvolle Bike-Erlebnisse. Die Region zwischen Großglockner und Dolomiten ist durch ihre Lage südlich der Alpen, ihre ursprüngliche Natur- und Kulturlandschaft, durch das Klima und die Infrastruktur ideal für einen Radurlaub mit oder ohne „E“. Dreh- und Angelscheibe ist vielfach Österreichs informelle Radhauptstadt – das lebhafte, mediterrane Lienz. Touren führen von der Sonnenstadt Lienz in die Neben- und Hochtäler Osttirols, oft entlang rauschender Gletscherflüsse. Die Ziele sind authentische Almdörfer und Hütten, die durch Panorama und Kulinarik die Anstrengung wett und die Tour unvergessen machen. Mit dem E-Bike sind diese Juwelen außerdem mit geringer Anstrengung zu erreichen, ein dichtes Netz an E-Ladestationen vergrößert die Reichweite. Was alle Gäste von Osttirol begeistert: Fernab von Massentourismus ist mehr Raum für individuelle Erlebnisse, Nachhaltigkeit ist gewachsenes Bewusstsein anstatt Trend. Mit etwas Glück entdeckt man bei einer Radtour Steinböcke, Gämse oder Steinadler in ihrem natürlichen Lebensraum, dem Nationalpark Hohe Tauern. Einzigartige Panoramen, alpenländische Kultur & Kulinarik, wenig Anstrengung: Mit dem E-Bike zu den schönsten Plätzen Osttirols.
Als Ausgangspunkt für Sternfahrten zu den schönsten Plätzen Osttirols quartieren sich Gäste häufig in Lienz ein, die Sonnenstadt hat seit Jahrzehnten einen Namen im internationalen Radsportgeschehen. Wer wünschte, könnte den gesamten Sommer über in Lienz verbringen, und trotzdem täglich ein neues Ziel mit den E-Bike, Rennrad oder Mountainbike erkunden! Ein durchdachtes Netz von über 50 E-Bike-Ladestationen erstreckt sich über Osttirol, über 600 Kilometer Mountainbike Routen, 130 Kilometer Genussradwege und endlose Radrouten entlang verkehrsarmer Landstraßen durchziehen die ursprüngliche Landschaft. Osttirol-Insidern fällt es schwer, die besten Routen zu küren. Trotzdem wollen wir hier eine Auswahl an Bike-Routen treffen, die Kultur, Natur und Geschichte unserer Heimat besonders hervorheben:
Die E-Bike Tour zur Jagdhausalm im Defereggental, dem „tibetischen Dorf der Alpen“
Das Defereggental mitten im Nationalpark Hohe Tauern ist eines der am wenigsten besiedelten Gebiete der österreichischen Alpen. Es ist das Tal der Kraftplätze und des Elementes Wasser: In einer Tiefe von mehr als 1800 Metern befindet sich das Erbe des Urmeeres, das Deferegger Heilwasser, das zu den ältesten der Welt zählt. Wer die Heilwasserquelle besucht findet künstlerische Anknüpfung zu den Mythen des Tales durch regionale Künstler. Auch die Sage, dass das Tal früher von Schnabelmenschen bewacht worden sei, wird hier aufgegriffen. Die Bike-Tour zur Jagdhausalm ist dementsprechend mystisch schön. Die Route führt am Fluss Schwarzach entlang durch den Oberhauser Zirbenwald, dem größten zusammenhängenden Zirben-Bestand der Ostalpen. Im Herbst leuchten die Zirben in prächtigen Farben. Auf knapp über 2.000 Höhenmetern liegt die Jagdhausalm. Die 16 Steinhäuser und die Kirche wurden im dreizehnten Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Die Alm zählt zu den ältesten in Österreich und steht unter Denkmalschutz. Bei so viel Kultur fällt kaum auf: Die E-Bike Tour verläuft hin und retour ab St. Jakob über 44 Kilometer und nicht ganz 900 Höhenmeter.
E-Bike Tour zur Oberstalleralm im Villgratental: Wo sich die Menschen damit rühmen, Nichts zu haben
Mit der Aussage „Kommen Sie zu uns, wir haben nichts“ polarisierten Touristiker aus dem Villgratental schon vor Jahrzehnten. Dieses Nichts wurde bewahrt und veredelt. Wer in Heinfels ins Villgratental abzweigt, betritt eine eigene Welt: Einen einzigartigen, unverfälschten Natur- & Kulturraum. Ganz am Ende des Tales liegt Innervillgraten. Hier beginnt eine Rundtour zur Oberstalleralm, die über die Berglet Höfe und die Unterstalleralm führt. Die Oberstalleralm ist ein pittoreskes, denkmalgeschütztes Almdorf aus 16 Hütten und einer Kapelle. Das Ensemble ist genauso malerisch wie die Villgrater Berge. Retour führt die Tour an weiteren, für das Villgratental typischen, Höfen vorbei zur Wallfahrtskirche Maria Schnee. Die Rundtour ist mit 24 Kilometern kurz, mit 720 Höhenmetern im unteren Schwierigkeitsbereich. So bleibt mehr Zeit für das Bestaunen der Höfe und die Einkehr in der Unterstalleralm oder der Badl- Alm in Kalkstein. Am Weg hinaus ins Pustertal locken weitere kulturelle Highlights, wie das Freilichtmuseum Wegelate Säge oder das historische Hof-Ensemble Wurzerhof.
Genussradeln entlang der Flüsse Osttirols: Kühles Wasser und Kultur
Die Stadt Lienz am Zusammenfluss von Isel und Drau liegt an gleich zwei Genussradwegen – dem Drauradweg und dem Iseltal-Radweg. Der bekannte Drauradweg verbindet Österreich, Italien und Slowenien und führt auf seiner beliebten ersten Etappe von Toblach in Südtirol durch das Osttiroler Pustertal nach Lienz. Der Radweg entlang beliebter Ausflugsziele mit Burg Heinfels als Highlight ist über die Strecke von 48,5 Kilometern stets leicht abschüssig und im Sommer bei Familien sehr beliebt. Ein echter Geheimtipp ist der 29 Kilometer lange Iseltal-Radweg zwischen Lienz und Matrei in Osttirol. Die asphaltierte Strecke führt meist entlang der Isel, dem letzten frei fließenden Gletscherfluss der Alpen. Die Tour eröffnet Radfahrern Naturschauspiele wie Wasserfälle, Stromschnellen und Sandbänke. Nur ein kurzer Abschnitt führt über die Landstraße. In Matrei in Osttirol angekommen gibt’s die Möglichkeit, mit dem E-Bike der Isel entlang weiter zu den Umbalfällen zu radeln. Die Eindrücke des tosenden Gletscherflusses im Virgental bleiben in jedem Fall in Erinnerung. Am Naturdenkmal Umbalfälle angekommen ist die Kraft der Natur unmittelbar spürbar, die 24 Kilometer und knapp über 500 Höhenmeter von Matrei in Osttirol sind sinnvoll investiert.
Die Stadt mit südlichem Flair und Anbindung ans Meer
Begeisterung für Radsport und die ideale Lage am Südrand der Alpen führen Radtouristen und auch die besten Radsportathleten der Welt nach Lienz. Etappen des Giro d’Italia oder Giro del Trentino, der Tour of the Alps und seit 1950 der Österreichischen Radrundfahrt führen durch Osttirol. Nicht nur die Topografie verbindet die Regionen Osttirol, Venezien und Friaul, sondern auch die geteilte Leidenschaft für den Radsport. Der Tradition der großen Touren des Alpe-Adria-Raums folgend verbinden drei Mehrtagestouren mit dem E-Bike Lienz mit der nahen Adria. Diese bilden den optisch reizvollen Kontrast im Anschluss an einen Rad-Urlaub in der Bergwelt Osttirols. Genussvolles „Aus-Radeln“ mit dem E-Bike durch Friaul oder Venezien bis Grado, Triest oder Venedig bedeutet in erster Linie: Verkehrsarme Straßen durch charmante, wenig frequentierte Orte in einer wundervollen Landschaft. Nicht nur die bekannte hervorragende Kulinarik macht dieses länderübergreifende E-Bike Erlebnis zum Genuss. Ab Bergpässen, die man auch mit Transfer bewältigen kann, gibt es kaum mehr Höhenmeter zu bewältigen und der Akku hält besonders lange an.