Auszeitdörfer im Tiroler Lechtal/Österreich

Tiroler Auszeitdorf Gramais ©Verein Lechweg Gerhard Eisenschink

Zur Ruhe kommen, abschalten und neue Kraft schöpfen – so gestalten sich Alltagsfluchten in die Auszeitdörfer Gramais, Hinterhornbach, Pfafflar und Kaisers. Die vier österreichischen Kleinstgemeinden in den versteckten Seitentälern des Tiroler Lechtals gelten als Sehnsuchtsorte für Erholungssuchende und haben sich über die Jahre ihren ursprünglichen Charakter bewahrt. Lifte, Pisten und große Hotels sucht man vergebens, auch infrastrukturell geben sich Bewohner und Besucher mit dem Nötigsten zufrieden. Von „toter Hose“ kann dennoch keine Rede sein: Das beweisen immer mehr junge Visionäre, die sich ganz bewusst für ein Leben im Auszeitdorf entscheiden und in den abgeschiedenen Ortschaften für frischen Wind sorgen. Zu entdecken gibt es für Urlauber demnach einiges.

Weit wandern und wild kneippen im Tiroler Lechtal. Inmitten der unberührten Natur des Außerferns verbergen sich die sogenannten Auszeitdörfer Gramais, Hinterhornbach, Pfafflar und Kaisers. Jeweils auf über 1.000 Metern gelegen, sind die österreichischen Mini-Gemeinden ideale Ausgangspunkte für sommerliche Wander- oder Biketouren in die umliegenden nördlichen Kalkalpen. Wenn der würzige Duft von Bergkräutern in der Luft liegt, laden ringsherum urige Almen und Hütten zur Einkehr ein. Auf den Tisch kommen Schmankerl wie Speck, Knödel und Käse von den Sennereien aus der Region. Besonders reizvoll zum „Wilden Kneippen“ sind die unbekannten Seitenarme des Lechs am Wegesrand wie der Hornbach in Hinterhornbach, der Streimbach in Pfafflar sowie der Kaiserbach in Kaisers. Im Winter lockt die weiße Landschaft rund um die vier Ortschaften zur Bewegung im Schnee. Geführte Skitouren, Husky-Trekking oder Schneeschuhwanderungen bietet beispielsweise die Bergschule Lechtal in Gramais an. So finden Urlauber zu jeder Jahreszeit Ruhe und ihre innere Balance.

Ramona Sprenger im Tiroler Auszeitdorf Pfafflar ©Verein Lechweg Gerhard Eisenschink

Von der Karriereleiter ins Auszeitdorf. Hubertus (46) und Claudia (38) Lindner betreiben ihr alpintouristisches Zwei-Mann-Unternehmen in Gramais, mit derzeit nur 41 Bewohnern Österreichs kleinste Gemeinde. In ihrem früheren Leben standen sie für das, was eigentlich typische Städter ausmacht: jung, dynamisch, ehrgeizig, studiert und erfolgreich in Marketing und Management tätig. Irgendwann aber machten Dienstwagen und Gehalt allein nicht mehr glücklich, beide hängten ihre beruflichen Karrieren kurzerhand an den Nagel. Die Entscheidung für ein entschleunigtes und nachhaltiges Leben im Auszeitdorf haben sie nie bereut. Mittlerweile führt Hubertus wanderaffine Urlauber durch die Lechtaler Bergwelt, während Claudia, mittlerweile Mutter eines kleinen Sohns, das neue „Basecamp Hinterstein“ für die Hausgäste in Schuss hält. Ähnliche Biographien haben Produktmanagerin Ramona Sprenger aus Pfafflar oder Christoph Eisnecker vom Landgasthof Adler in Hinterhornbach zu erzählen – allesamt junge Visionäre, die in den vier Tiroler Auszeitdörfern ihr Glück gefunden haben und dort ihre ganz persönliche Lebensspur hinterlassen möchten.

Mehr Informationen unter www.lechtal.at