Mit mehr als 1.800 bewirtschafteten Almen und 550 Hütten ist das SalzburgerLand das almenreichste Bundesland Österreichs, einige der schönsten liegen im UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau, eingebettet zwischen den Niederen Tauern und den Nockbergen. In dieser wunderbaren Natur- und Kulturlandschaft gibt es für Bergfreunde und Genießer unendlich viel zu entdecken: Herrliche Wanderwege, Naturjuwelen aus Flora und Fauna, gelebtes Brauchtum und eine Fülle an Pflanzen, Beeren und Kräutern, die den Almsommer zum sinnlichen Genuss machen.
So werden bei der Almsommer-Eröffnung hausgemachte Almschmankerln, zubereitet nach traditionellen Rezepten serviert. Musik von Alphorn- und Weisenbläsern, von der Trachtenmusikkapelle Zederhaus und weiteren Musikgruppen, ein buntes Kinderprogramm und vieles mehr unterhalten die großen und kleinen Gäste. Nach dem offiziellen Einläuten des Salzburger Almsommers können die Besucher bei geführten Wanderungen Wissenswertes über „Lungauer Kräuter“ und “Lungauer Gstanzl“ erfahren.
Die teilnehmenden Almen im Naturpark Riedingtal sind die Schliereralm, Gruberalm, Hoislalm, Ilgalm, Königalm, Zauneralm, Örgenhiasalm und Jakoberalm. Im Raum Lungau bringt eine Busverbindung die Besucher zur Schliereralm, außerdem fährt ein Tälerbus von der Schlierer- bis zur Königalm.
Bei den weisen Kräuterfrauen
Auf die Spur von Hüttengeheimnissen rund um würzige Almkräuter kommt man bei einer Einkehr in der Zaunerhütte im Naturpark Riedingtal. Hüttenwirtin Heidi Kremser ist eine echte Kräuterfee, die genau weiß, wie sie die aromatischen Pflanzen zum Würzen und Heilen einsetzen kann, zum Beispiel für eine köstliche Kräuterknödelsuppe mit Alpenkräutern, Teemischungen und Heilsalben.
Wieder im Tal lohnt sich ein Besuch im Kräutergarten von Rosalie Hötzer am Trimmingerhof in Sauerfeld bei Tamsweg. Rund 150 verschiedene Kräuter hegt Frau Hötzer in ihrem duftenden und blühenden Reich, gerne teilt sie ihr Wissen mit interessierten Besuchern. Als Mitglied des Slow Food Conviviums Salzburger Lungau schützt und fördert Rosalie Hötzer so die bodenständigen Produkte und das gastronomische Erbe ihrer Heimat. Ganz im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung sollen Lebensmittel nicht nur gut schmecken, sondern auf faire Weise produziert werden, mit Rücksicht auf Menschen, Tiere und Umwelt.
Wanderungen durch den Lungauer Almsommer
An die 60 Bergseen blicken wie kristallklare Augen in den Himmel über der Lungauer Bergwelt. Jeder einzelne ist ein wunderschönes Wanderziel, oft von Legenden umrankt. Ihre geheimnisvollen, dunklen Wasserspiegel regten die Phantasie und die Ängste der Menschen an, die in Sagen von versunkenen Goldschätzen, Kasmandeln und Berggeistern ihren Ausdruck fanden.
Genauso beliebt sind die rund 70 bewirtschafteten Almhütten des größten UNESCO Biosphärenparks Österreichs, in denen einkehrende Gäste oft mit heimischen Spezialitäten bewirtet werden. Die Broschüre „Lungauer Almsommer“ stellt die schönsten Bergsee-, Tal- und Hüttenwanderungen vor. Leicht begehbare Touren führen zu idyllischen Landschaften und herrlichen Ausblicken, unterwegs gibt es botanische und geologische Raritäten, altes Handwerk und verborgene Schönheiten zu entdecken.
Altes Wissen weitergeben
So manches Hüttengeheimnis wird dabei gelüftet: Was ein „Riakiwei“ ist, erfahren einkehrende Wanderer zum Beispiel auf der Schwarzenbichlhütte: Es ist das Lungauer Wort für das Butterfass, in dem auf der Alm im Naturpark Riedingtal Zederhaus täglich frische Almbutter gerührt wird, die mit dem knusprigen Hausbrot einfach köstlich schmeckt. Dass Holz nicht gleich Holz ist, lernt man auf der Dorferhütte. Für Schindeln eignet sich am besten Lärchenholz, zum Bauen das Fichtenholz und Wacholder gibt dem Geräucherten seinen besonderen Geschmack, verrät Familie Fuchsberger.
Ganz besondere Einblicke in den UNESCO Biosphärenpark gewinnen Wanderer, die mit einem „Biosphärenpark-Fex“ auf Tour gehen. Eine der Biosphärenpark Wanderungen führt ins Hintere Lessachtal, zu den Niedermooren des Gollingangers, wo es eine Vielfalt an alpinen Kräutern, glasklare Quellen und Wasserfälle zu entdecken gibt.
Die Infrastruktur im Salzburger Lungau ist mit Tälerbus, Themenwegen und Lehrpfaden gut ausgebaut. Die Einkehr bei herzlichen Gastgebern in den Alm- und Schutzhütten, Almgasthöfen, Jausenstationen und Bergrestaurants krönt einen vollkommenen Wandertag. Besonders zu empfehlen sind Spezialitäten aus der Bauernküche, wie das traditionelle Rahmkoch, das sogenannte „Lungauer Almmarzipan“.