Es dauert noch eine ganze Weile, bis im Dezember 2019 der nächste James-Bond-Film in die Kinos kommt. Zeit genug, an der portugiesischen Riviera den Spuren des 007-Erfinders Ian Fleming zu folgen
In den dunklen Jahren des Zweiten Weltkriegs herrschte in Estoril und Cascais ein munteres Treiben. Gekrönte Häupter im Exil, berühmte Schriftsteller, namhafte Künstler und reiche Banker genossen das milde Klima im politisch neutralen Portugal an seiner von der Sonne verwöhnten Riviera. Unter ihnen tummelten sich Spione aus aller Welt – Schlapphüte aus England, aus Japan und aus Deutschland belauerten sich gegenseitig, tauschten aber auch Informationen aus und nahmen am gesellschaftlichen Leben teil. Auch das einstige Fischerdorf Cascais veränderte damals seinen Charakter. Da die letzten portugiesischen Könige hier ihren Wohnsitz wählten, entstanden auch luxuriöse Restaurants mit großartigem Meerblick – die meisten von damals und etliche neue kann man heute am langen Strand von Guincho besuchen.
Unter den Geheimagenten war auch ein junger Brite namens Ian Fleming, der unter anderem die Aufgabe hatte, Gibraltar und Südspanien vor der Radarüberwachung durch die deutsche Wehrmacht zu schützen. Der Name seiner Operation lautete „Goldeneye“.
Fleming liebte das gute Leben, ging wie seine Agentenkollegen im legendären Hotel Palácio in Estoril, das bis heute zu den besten Häusern der Region gehört, ein und aus. Und er liebte die langen Abende im Spielcasino, das damals das größte Casino in ganz Europa war. Dort soll ihm auch die Idee zu seinem ersten Roman gekommen sein. Der Titel: „Casino Royale“. Der Name der Hauptfigur: Bond, James Bond… Vorbild für die Figur des Agenten mit der Lizenz zum Töten war vermutlich der britische Marineoffizier Patrick Dalzel-Job, der im Zweiten Weltkrieg erfolgreich hinter den feindlichen Linien spionierte.
Als Ian Flemings erster Kriminalroman um den Agenten 007 schließlich 1953 veröffentlicht wurde, hatte er die Handlung an die Côte d’Azur verlegt. Und doch kehrte James Bond noch einmal an die portugiesische Riviera zurück: 1969 wurden Teile des Films „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ (übrigens die einzige Folge, in der George Lazenby den Agenten spielte) genau dort gedreht, wo alles begonnen hatte: im Hotel Palácio in Estoril.
Bislang ist noch nicht einmal der Titel des neuen Films bekannt, in dem Daniel Craig 2019 bereits zum fünften Mal als James Bond im Auftrag des MI6 unterwegs sein wird. Dafür lockt 365 Tage im Jahr die portugiesische Riviera – mit ausgezeichneten Hotels, hervorragenden Restaurants, ebenso viel Glamour wie Natur und einem wunderbar milden Klima, aus dem man weder geschüttelt noch gerührt, sondern wunderbar erholt wieder nach Hause fliegt.
Das ehemalige Fischerdorf Cascais liegt nur 25 Kilometer vor den Toren Lissabons direkt am Atlantik. Längst hat es sich zu einem modernen Ferienort entwickelt – mit erstklassiger Hotellerie, hochklassigem Kulturangebot, abwechslungsreicher Gastronomie und einem riesigen Freizeitangebot: Wassersportler genießen die moderne Marina oder den bei Surfern beliebten Strand von Guincho, Golfer können rund um Cascais zwischen zahlreichen Anlagen wählen. Auch die Umgebung von Cascais, das als Zentrum der „portugiesischen Riviera“ gilt, hat viel zu bieten – etwa den mondänen Nachbarort Estoril und die Stadt Sintra mit ihren prunkvollen ehemaligen Königspalästen und üppigen botanischen Gärten.