Mit der großen Premiere des Blockbuster-Musicals Sister Act am 10. Oktober meldete sich das Deutsche Theater aus der Sommerpause zurück. Einen Vorgeschmack darauf gab es mit einem Auftritt der Hauptdarstellerin Denise Lucia Aquino bereits bei der Pressekonferenz am Mittwoch im Silbersaal, bei der Intendant Thomas Linsmayer das Programm bis zum Sommer 2025 vorstellte.
Für jeden etwas dabei
Auf dem Programm im großen Haus stehen neben zahlreichen Musicals auch außergewöhnliche Tanzshows, Konzerte und vieles mehr. Thomas Linsmayer war die Freude anzusehen, als er über die neue Saison und die vielen geplanten Produktionen sprach. „Nur durch tolle Partner können wir diese große Zahl an großen Titeln in so kurzer Zeit anbieten“, betonte Linsmayer. Mit Live Nation, ATG und Semmel Concerts arbeite das Deutsche Theater mit allen großen Produzenten und Tourneeveranstaltern zusammen. Und die Liste der großen Titel, die in der kommenden Spielzeit geboten werden, ist mit Mamma Mia, Grease, Elisabeth, Rocky Horror Show, Berlin Berlin und Cats lang. ShowSlot, ein weiterer wichtiger Partner für das Deutsche Theater war in Person von Executive Producer Benedikt Vogel persönlich bei der Pressekonferenz vertreten. Gemeinsam mit Tourneeveranstalter Manfred Hertlein zeichnen sie für eine ganze Reihe von Produktionen in der neuen Spielzeit wie Die Weihnachtsgeschichte, The Choir of Man und Die Schöne und das Biest verantwortlich.
Die Nonnen kommen
Und auch für die deutschsprachige Neuinszenierung von Sister Act, das im Oktober im Deutschen Theater Deutschlandpremiere feiert. Laut Vogel sei es die erste Showproduktion für ShowSlot, die sie direkt vom Londoner Westend nach München bringen werden – eine Version des Klassikers, die von Whoopi Goldberg und Starkomponist Alan Menken weiterentwickelt wurde. Davon konnten sich alle Anwesenden dann gleich bei der Kostprobe des Songs „Fabelhaft, Baby!“, gesungen von Hauptdarstellerin Denise Lucia Aquino und begleitet von André Hartmann am Klavier, selbst überzeugen.
Mut für Neues
„Im Deutschen Theater werden wir immer mit offenen Armen empfangen“, so Benedikt Vogel weiter. Das zeige sich auch bei einem Stück wie Mord im Orientexpress, einem sogenannten „commercial play“, was am Broadway und am West End schon Alltag ist und immer mehr auf den deutschen Markt kommt. Mit Lichtdesign und Showeffekten soll man hier wie in einen Film eintauchen, der den spannenden Krimi nach Agatha Christie aber als cineastisches Theaterspektakel mit einem eigens dafür komponierten Soundtrack in den Saal bringt. Regie führt Christoph Drewitz, der schon für die Inszenierung von Kuh’damm 56 verantwortlich war. Für die Hauptrolle steht man derzeit in Verhandlungen mit einigen bekannten Namen aus der TV-Branche. Das Geheimnis, wer im Deutschen Theater ermitteln wird, soll in Kürze gelüftet werden und dann auch der Vorverkauf starten.
Neue Tanzinszenierungen geplant
Aus dem Stand ein breites Publikum erreicht hätten laut Linsmayer bereits die Tanzproduktionen der Limonada Dance Company unter Enrique Gasa Valga. Für Gasa Valga fühle sich das Deutsche Theater schon nach Familie an. Mit Lágrimas Negras und Romy Schneider, einer Hommage an die Lebensgeschichte der gleichnamigen Schauspielerin, gastiert seine Innsbrucker Dance Company im kommenden Jahr erneut in München. Ebenfalls für zwei spannende Inszenierungen kommt die Kamea Dance Company aus Israel bereits Ende Oktober nach Deutschland. Die Aufführungen von Carmina Burana und Matthäus Passion 2727 werden zudem vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und dem Kulturreferat der Stadt München gefördert.
Eine Heimat für Weltmusik in München
Neben der Spielzeit im großen Haus, die im Sommer mit Die Csárdásfürstin und Land des Lächelns auch zwei Gastspiele des Budapester Operettentheaters beinhaltet, wurde bei der Pressekonferenz aber auch das umfangreiche Programm der Silbersaal-Bühne vorgestellt. Das umfasst mehr als 80 Veranstaltungen. Die Bandbreite reicht von klassischen Salonkonzerten, über Shows und Revues bis hin zu kleineren Musical- und Opernproduktionen. Und der Silbersaal bietet auch einer eigenen Weltmusik-Reihe, die von Mulo Francel von Quadro Nuevo kuratiert wird, eine Heimat. Für ihn ist die Weltmusik eine Musik der Begegnung, die alle Kulturen ins Theater lockt. Bei den Veranstaltungen, die über die gesamte Spielzeit verteilt sind, gibt es laut Francel auch wieder einige Highlights. Ebenfalls wieder im Silbersaal dabei ist der Musikkabarettist André Hartmann mit seinem Ratschkartell. Er steht nun zudem als neuer künstlerischer Leiter für die Münchner Lach- und Schießgesellschaft, die ebenfalls wieder mit Gastspielen im Silbersaal vertreten sein wird.