Irlands Naturgewalten formen die abenteuerlichste Küstenlandschaft Europas. Smaragdtürkises Wasser, tosende Wellen, schäumende Gischt und Grün wohin das Auge schaut.
Auf kaum einer anderen Reise kann man in solch fantastische Abgründe schauen wie entlang der irischen Küste. Und oft genug tut man es besser auf dem Bauch liegend. Besonders wenn die gelben Schilder mit der Aufschrift Caution – Steep Cliffs ihre ernst zu nehmende Warnung verkünden. Klippengucker finden in Irland ein Dorado der sagenhaften Steilküsten mit gewaltigen Brandungen, monumentalen Felsentürmen im Meer und Ausblicken in das Farbenspektrum der Atlantikwogen. Und wo die Klippen abfallen, liegen malerische Buchten, kilometerweite weiße oder goldfarbene Sandstrände mit glasklaren Wassern. Alleine 85 der irischen Strände und 10 in Nordirland sind für ihre Wasserqualität und Umweltfreundlichkeit mit der Blauen Flagge ausgezeichnet. Zehn der besten Spots haben wir für Sie ausgesucht:
Am Abgrund: Die fünf besten Klippentouren
Sleave League (Co. Donegal, Startort: Teelin)
Mit ihren 600 Metern zählen sie zu den höchsten Seeklippen Europas. Und sie sind auch die wildesten! Frei zugänglich über eine Gratwanderung hinauf zum Peak, auf dem die wenigen Wagemutigen raufkraxeln wie springende Gämse. Eine natürliche Delphinshow gibt es gratis bei einer Bootsumrundung. It‘s a Kind of Magic!
Inishmore, Aran Islands (Co. Galway, Startort: Hafen Kilronan)
Auf der größten der stillen Aran Inseln sind sie die Sensation. Es gibt keine Absperrungen oder Schilder, wo der Abgrund ins Bodenlose geht und die Wellen meterhoch heranknallen. Mit Leihfahrrädern vom Hafen erreicht man das wormhole, einen Felsenpool, in den das Wasser strudelnd hereinschäumt. Big Splash Zone!
Ring of Slea Head (Co. Kerry, Startort: Dingle Town)
Die schmale Straße hoch in den Horizont des Atlantiks ist schon fantastisch genug. Dann erscheinen auch noch die Blasket Islands im tiefen Smaragd-Azur-Türkis der See wie mythische Felsen. Zum nicht Satt-Sehen-Können gehört hier die Bauchlage im Gras am Klippensaum. Edgyest Place of the World!
Burren Coastal Road (Co. Clare, Startorte: Ballyvaughan, Lisdoonvarna)
Wie der verkarstete, mondgleiche Burren bestehen auch die Klippen aus durchbrochenen Karstplatten, auf denen man weit bis an den Rand steigen kann. Darunter ein Höhlenlabyrinth, aus dem es Gischt spuckt. Die Coastal Road führt auch zu den Cliffs of Moher, die mit Besucherzentrum und angelegtem Küstenpfad zum gewaltigsten Naturmuseum der Grünen Insel geworden sind. Mother Nature’s Hotspots!
Atlantic Drive, Achill Island (Co. Mayo, Startort: Keel)
Die wohl klippenwaghalsigste Straße Irlands. Schmal und gewunden schlängelt sie sich betulich über sattgrüne Berghänge bis die mahnenden Schilder auftauchen. Dort oben fallen die bis zu 115 Meter tiefen Klippen plötzlich mit dem schmalen Fahrweg zusammen. Heinrich Böll hat das Erlebnis in seinem Irischen Tagebuch als nächtliche Geisterfahrt verewigt. Caution Steep Cliffs!
Vor den Wellen: Die fünf besten Stranderlebnisse
Coumeenole Beach (Halbinsel Dingle, Co. Kerry, Ort: Dunquin)
Die Bucht liegt tief eingeschmiegt unter hohen Klippen des Slea Head mit goldfarbenem weichem Sand und dem schönsten Felsenpärchen der Welt in türkisgrünem Wasser. Die Produzenten von Ryan’s Daughter, einer der letzten Hollywood Cinemascope Filme, wählten diese Bucht als Drehort für eine der dramatischsten Strand- und Bootsszenen der Filmgeschichte. Eine Überfahrt zur Great Blasket Insel ist ein Muss. Dancing with Waves!
Keem Beach und Silver Strand (Achill Island, Co. Mayo, Orte: Keel, Dugoort)
Der sichelförmig um Felsen biegende fast blütenweiße Sandstrand bei Keel hat mit seinen Gischtschauern und hohen Regenbogen fast spirituellen Charakter. Für Taucher ein Tummelplatz von Hummer, Krabbe & Co. Überirdisch – ein 7 Kilometer langer Klippenwanderweg. In Dugoort in einer silberweißen Sandnische hat das glasklare Wasser die Steine zu Skulpturen geschliffen. Nur die Schafe schauen zu, wenn man baden geht. It‘s Perfect!
Magherawarden (Co. Donegal, Ort: Portsalon)
Eine Meile wie gemalt aus feinstem Sand, türkisen Prielen, Dünen und Strandhafer und sacht heranzüngelnden Wellenkronen. Der Observer hat das Naturparadies zum zweitschönsten Strand der Welt erklärt. Eine Blaue Flagge hat er sowieso. Windgeschützt in Dünenbuchten dösen, spazieren in der Atlantikbrise, mit oder ohne Hund Frisbee spielen und den Tag verblinzeln… Absolute Phantastic!
Enniscrone (Co. Sligo, Ort: Inishcrone )
Mit seinem endlosen Sandstrand, von Dünen gegen das Hinterland abgegrenzt und eingezäunt, mit angenehmer Badetemperatur und begrenztem Zugang für PKW ist Enniscrone oder auf Irisch Inishcrone ein Seebad in kunterbunter Farbe.
Besonders hübsch und eine Rarität ist an der Cliff Road das alte Badehaus aus dem 18. Jahrhundert: Noch immer steht es für traditionelle irische Algenbäder offen. Wow Seaweed Baths!
Whiterocks Beach (Co. Antrim, Ort: Portrush)
Ein weit gedehnter Strand mit honigfarbenen Dünen und zu halben Gebäuden geformten weißen Kreidefelsen. Oben die verwunschene Burg Dunluce Castle, deren eine Flanke schon ins Meer gerutscht ist. Unten weite Spazierwege, wo man sich treiben lassen und bei Ebbe in versteckte Buchten finden kann. Eine Surfschule gibt Einführungskurse fürs Sightseeing vom Wasser aus. Most Iconic Spot!