Gut soll er sein, schlecht ist er zu oft und zu kurz sowieso: Der Schlaf ist essenziell für ausgefüllte Tage und ein zufriedenes Leben. Die neueste, von der Hotelkette Premier Inn beim Marktforschungsunternehmen Civey beauftragte Studie gibt Aufschluss – und auch Anlass zum Stirnrunzeln und Schmunzeln. Was ist dran an den Klischees und vermeintlichen Gewissheiten rund ums Schlummern?
Wer selbstständig ist, macht alles selbst und das ständig, sagt man. Ein derart anstrengendes Leben hat doch sicher Auswirkungen auf den Schlaf, oder? Ja, tatsächlich – allerdings anders als erwartet. Denn Menschen, die ihre eigenen Chefs sind, schlafen laut Umfrage unter der Woche im Schnitt eher länger als Arbeitnehmende und vor allem ziemlich gut – tendenziell sogar besser als Studierende. Die wiederum schlafen im Vergleich am längsten, ebenso wie die Senioren, die entgegen der landläufigen Meinung also eher nicht an seniler Bettflucht leiden. Wenn es um die Schlafdauer geht, liegen im Vergleich der Berufsgruppen übrigens die Beamten ganz vorne – auch wenn es bei der Abfrage nur um die nächtliche Schlafdauer an Werktagen ging.
Bettdecke teilen? Lieber nicht
Lange schlummern ist die eine Sache, aber was braucht es für einen erholsamen Schlaf? Dunkel soll es sein, hört man oft, und ruhig natürlich. Doch die Befragung zeigt: Die Schlafqualität hängt nicht von Faktoren wie Lichteinfluss und Geräuschen ab. Um gut zu schlafen, muss es also nicht zwingend dunkel sein. Es könnte sich entsprechend lohnen, dieses Denkmuster zu hinterfragen. Das gilt auch für die Uhrzeit, zu der man sich bettet. Denn frühes Schlafengehen, vor 22 Uhr, zahlt der Umfrage nach mitnichten auf die Qualität der Nachtruhe ein. Und Kinder? Eltern sagt man schließlich per se einen schlechteren Schlaf zu. Aber nein, auch hier überrascht das Umfrageergebnis: Gehören Kinder zum Haushalt, beeinträchtigt das nicht zwingend den Schlaf, sondern wirkt sich nur auf die Dauer und den Zeitraum der Nachtruhe aus. Die Antwort auf die Frage, ob man mit dem Partner oder der Partnerin besser schläft als alleine, lautet übrigens „ja“. Wann immer möglich, darf das Bett also gerne geteilt werden – die Bettdecke jedoch eher nicht. Acht von zehn Bundesbürgern bestehen auf der eigenen Decke, so besagen es die Umfragewerte. Dabei sind verheiratete Menschen allem Anschein nach weniger kompromissbereit als Ledige und Geschiedene.
Frauen stehen auf Verzögerungstaktik
So unterschiedlich Menschen nachts schlafen, so individuell ist auch ihr Aufstehverhalten. Während die einen regelrecht aus dem Bett springen, tun sich die anderen schwer damit, dem Weckruf in den Tag zu folgen. In der letzteren Gruppe feiern sicher nicht Wenige die Erfindung des Snoozens. Schließlich erlaubt es die Schlummertaste, den ungeliebten Hallo-Wach-Moment um ein paar Minuten zu verschieben. Doch wer ist anfälliger für die Verzögerungstaktik, Männer oder Frauen? Es sind laut Studie in der Tat die Frauen, die lieber snoozen.
Die Ergebnisse der Schlafstudie aus dem November letzten Jahres sind hier nachzulesen.