Weltkultur meets Wohnkultur

Gleich mehrere Hotels der portugiesischen Vila Galé-Gruppe liegen bei UNESCO-Weltkulturerbestätten – oder sind sogar Teil davon. Aber es ist gar nicht so einfach, Teil des Weltkulturerbes der UNESCO zu werden. Nur „Denkmäler, Ensembles oder Naturgebilde, die von herausragendem universellem Wert für die gesamte Menschheit“ sind, werden nach Entscheidung durch ein hochkarätig besetztes und von internationalen Experten beratenes Komitee in die Liste aufgenommen. In Portugal sind das derzeit 16 Kulturerbestätten und eine Naturerbestätte. Bei einigen von ihnen können Kulturfans in Hotels der Vila Galé-Gruppe stilecht übernachten. Manche dieser Häuser sind moderne Neubauten in der Nachbarschaft historischer Stätten, manche sind sogar in Bauten des Weltkulturerbes untergebracht. Eine kleine Reise von Portugals Norden bis in den Alentejo.

Stadt der Kirchen und Heiligtümer: Braga
Braga Fachada

Es war gut ein Jahrhundert vor Christi Geburt, als die Römer im Norden Portugals, in der heutigen Region Minho, die Stadt Bracara Augusta gründeten. Sie ist bis heute für ihren großen Schatz an historischen Gebäuden bekannt. In Portugal wird sie oft „Stadt der Kirchen“ genannt. Seit Juli 2019 zählt das Heiligtum Bom Jesus de Monte (Guter Jesus vom Berge) zum Weltkulturerbe der UNESCO. Genau 581 Stufen führen über eine monumentale Treppenanlage hinauf zur 1837 erbauten barocken Wallfahrtskirche. 17 Stationen mit prächtigen Statuen und Brunnen unterbrechen die gezackt verlaufende Treppe. Wer den Höhenunterschied von 116 Metern bewältigt hat, wird mit einem grandiosen Blick auf die Stadt Braga belohnt. Wer weniger gut zu Fuß ist, kommt mit Hilfe eines technischen Hilfsmittels zur Kirche, das ebenfalls einmalig ist: Der Elevador do Bom Jesus ist die älteste Standseilbahn der Iberischen Halbinsel und die älteste funktionstüchtige Wasserballastbahn der Welt. Faszinierend in einer Zeit, die viel Wert auf Nachhaltigkeit legt: Sie wird ausschließlich mit Wasserkraft bedient.

Der Hauch der Geschichte ist auch im Vier-Sterne-Hotel Vila Galé Braga zu spüren. Das Gebäude inmitten des historischen Zentrums entstand aus dem Krankenhaus São Marcos, das 1508 wiederum auf den Überresten einer Einsiedelei und eines Templerklosters errichtet wurde. Bei der Sanierung legten die Architekten großen Wert darauf, die traditionellen Strukturen zu erhalten – in den beiden Restaurants etwa findet man prächtige Gewölbedecken, in der Bar trinkt man die Weine der Region vor alten Steinmauern, und der einstige Kreuzgang sowie die Krankenhausgärten sind verwunschene Rückzugsorte für Gäste, die in Ruhe ein Buch lesen wollen. Die portugiesische und kirchliche Historie prägt auch die Innendekoration und die Farbgestaltung der Zimmer und der öffentlichen Bereiche. Es gibt sogar ein Fenster vom Hotel in die angrenzende Kirche. Zugleich dürfen sich Besucher auf jeden nur erdenklichen Komfort freuen, der den Aufenthalt zum Erlebnis macht: Es gibt einen großen Außenpool und ein Extra-Becken mit Rutschen für die Kids, und im modernen Neubau warten ein beheiztes Hallenbad und das Satsanga-Spa mit Fitnessbereich und einem großen Repertoire an Beauty- und Massageprogrammen auf die Gäste. Braga liegt ca. 45 Autominuten nördlich von Porto.

Ein halbes Jahrtausend Weintradition: Das Obere Douro-Tal
Douro Vineyards

Schon seit 2001 gehört die Weinbauregion am Oberlauf des Rio Douro zum Weltnaturerbe der UNESCO. Kein Wunder, denn die Region rund um die reizvollen Städte Lamego und Peso da Régua, Mesão Frio und Vila Real ist die weltweit älteste Weinbauregion mit geschützter Herkunftsbezeichnung. Der Legende nach steckt das Wort ouro (Gold) im Namen des Flusses, der von steilen Granitterrassen gesäumt wird. Die Menschen, die dort leben und die besten und elegantesten Weine Portugals erzeugen, haben ganz und gar kein goldenes Leben. Denn in den über Jahrhunderte in die kargen Schiefer- und Granithänge gegrabenen Weinbergen haben Maschinen keine Chance – Pflege und Ernte der Rebstöcke ist nur in mühsamer Handarbeit möglich. Faszinierend und brutal zugleich wirkt diese Landschaft.

Ein Teil der Trauben, die hier wachsen, bildet die Basis für die weltberühmten Portweine, die längst das verstaubte Image des Süßweins zum Kaffeekränzchen abgeschüttelt haben und für die Wein-Enthusiasten – vor allem, wenn es sich um gute und lange gelagerte Jahrgänge (Vintages) handelt – oft schwindelerregende Preise zahlen. Der andere Teil wird in den zahlreichen Quintas (Weingütern) zu Qualitätsweinen verarbeitet, bei denen vor allem die roten wegen ihrer enormen aromatischen Dichte, milden Tanninen und gut eingebundenen Säure längst zur internationalen Elite gehören.

Inmitten dieser großartigen Region liegt unweit des uralten Dorfes Marmelal die Quinta do Val Moreira, ein traditionsreiches Weingut, in dem im April 2019 das Hotel Vila Galé Douro Vineyards seine Pforten öffnete. Obwohl das Haus neu erbaut wurde, fügt es sich wie selbstverständlich in seine Umgebung ein. Es wurde aus den ortstypischen Schiefersteinen errichtet, die Panoramaterrasse und der Pool nehmen die geschwungenen Linien der Weinberge auf. Vorerst mit nur sieben Zimmern ausgestattet, stehen ab Juni 2020 insgesamt 49 Zimmer für einen Aufenthalt in den Weinbergen zur Verfügung.

Schon der Blick von der Terrasse und aus einigen Zimmern ins Tal ist sensationell: Weit unten zieht der Nebenfluss Rio Tedo noch eine letzte, verwegene Schleife, bevor er sich mit dem Douro vereint. Alles im Agroturismo dreht sich um die feinen Tropfen: Große Fässer stehen in der Bar, an der Wand hängen Kunstwerke, die aus verschiedenfarbigen Flaschenkorken geschaffen wurden, und auch die Zimmer und Suiten sind mit Motiven aus der lokalen Weinwelt dekoriert.

Zur Quinta gehören 25 Hektar Rebfläche; aus den Trauben werden roter und weißer Port sowie rote und weiße Tafelweine gekeltert. Gäste können die Kellerei besichtigen und die edlen Tropfen natürlich verkosten – bei der Führung im Weinkeller, an der Hotelbar und im Restaurant „Val Moreira“, wo sich die Gewächse der Quinta als perfekte Begleiter zur regionalen Küche erweisen. Im Herbst dürfen die Hotelgäste sogar bei der Ernte Hand anlegen.

Auch ein zwei Hektar großer Olivenhain und ein zweieinhalb Hektar großes Areal mit Mandelbäumen sind Teil der Quinta do Val Moreira.

Ganz anders ist der Stil des Vila Galé Collection Douro bei Lamego. Nur einen guten Steinwurf vom Ufer des Douro entfernt schmiegt sich das Vier-Sterne-Haus terrassenförmig an den Hang. Die meisten der mit modernem Komfort ausgestatteten Zimmer haben eine traumhafte Aussicht auf den Fluss. Auch im hauseigenen Satsanga-Spa mit Hallenbad, Dampfbad, Vichy-Dusche und Fitnessbereich ist die Umgebung allgegenwärtig: Einige der Behandlungsräume wurden direkt in den Felsen geschlagen. Wie in einer Weinregion fast nicht anders zu erwarten, wird hier auch eine Weinmassage angeboten. Unser Lieblingsplatz: Der fröhlich blubbernde Whirlpool auf der Terrasse – mit Blick auf den Fluss…

Das Abendessen nimmt man in dem modern gestalteten Restaurant oder auf der großzügigen Panoramaterrasse ein. Zu den ambitionierten und von regionalen Traditionen geprägten Köstlichkeiten, die Küchenchef Francisco Ferreira zubereitet, passen die feinen Tropfen aus der Nachbarschaft perfekt.

Übrigens: Nur wenige Kilometer weiter finden Kulturfreunde ein weiteres Highlight des UNESCO-Welterbes: Im Côa-Tal wurden Ende der 1980er Jahre mehrere tausend Felsritzungen entdeckt, deren Alter auf teilweise über 25.000 Jahre geschätzt wird. Die auf 17 Kilometer verteilten Darstellungen zeigen Pferde und Hirsche, Auerochsen und Steinböcke, Ziegen und Fische. Seit 1998 gehören sie zum Weltkulturerbe. Falls schlechtes Wetter, ein zu hoher Wasserstand oder Zeitmangel einen Besuch der Originale unmöglich macht, bietet das architektonisch wie didaktisch ausgezeichnet gestaltete Museum in der Stadt Vila Nova de Foz Côa eine empfehlenswerte Alternative.

Das Dourotal erreicht man ab Porto per Flusskreuzfahrt auf dem Douro, mit dem Zug oder dem Auto.

Paläste, Parks und Preziosen: Sintra

Eine Kleinstadt als Gesamtkunstwerk: Die Kulturlandschaft Sintra, nur eine halbe Autostunde von Portugals Metropole Lissabon entfernt, wurde von der UNESCO bereits 1995 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

Schon die portugiesischen Könige wussten es: Wer der Hektik und der sommerlichen Hitze Lissabons entfliehen will, ist im nahen Sintra bestens aufgehoben. Denn der Ort in den Hügeln nahe der Atlantikküste erfreut sich eines ganz eigenen Mikroklimas, und so gedeihen hier jede Menge exotische Pflanzen, die Luft ist auch an heißen Sommertagen dank einer kühlen Brise vom Meer ein bisschen frischer.

Über Jahrhunderte entstand hier eine Vielzahl von sehenswerten Monumenten, die man unmöglich im Rahmen eines eintägigen Ausflugs von Lissabon aus erkunden kann.

Da ist etwa der Palácio da Pena, das berühmte „portugiesische Neuschwanstein“, das majestätisch auf einem Hügel thront – ein wunderschön gelegenes architektonisches Kuriosum, in dem Renaissance und Gotik, Klassizismus und Rokoko aufeinandertreffen. Schon von weitem an seinen mächtigen Schornsteinen erkennbar ist der Palácio Nacional de Sintra, einst Sommerresidenz der portugiesischen Könige. Nicht zu vergessen: die verwunschene, im neomanuelinischen Stil erbaute Quinta da Regaleira mit ihrem Garten voller geheimnisvoller Grotten, Seen und Statuen. Zum Pflichtprogramm für Kulturfans gehören auch das von den Mauren erbaute Castelo dos Mouros mit seiner uneinnehmbaren doppelten Ringmauer, der romantische Palácio de Monserrate mit seinem Park, der auf 33 Hektar rund 3000 verschiedene Pflanzen aus aller Welt vereint und der Convento dos Capuchos, der einen Einblick in den asketischen Alltag einstiger Franziskanermönche ermöglicht.

Nach dem ausgiebigen Besichtigungsprogramm tut ein kleines Kontrastprogramm gut: Das im grünen Vorort Várzea neu erbaute Vila Galé Sintra Hotels erweist sich als mit allem Komfort ausgestattetes 5-Sterne-Resort, das sich in erster Linie der Gesundheit und dem Wohlbefinden seiner Gäste verschrieben hat.

Das Wellness-Hotel bietet nicht nur Außen- und Innenpool, ein Spa mit Sauna, Dampfbad, Whirlpool und einem breiten Angebot an Massage- und Beauty- Anwendungen, sondern auch ein Healthy Lifestyle Spa, in dem Körper und Seele wieder ins Gleichgewicht finden können: Da gibt es Detox- und Ayurveda- Programme und Ernährungsberatung, Aerobic- und Yoga-Kurse. Bei Spinning-Einheiten oder im modernen Fitness-Center kann man sich richtig auspowern. Diese Angebote richten sich nicht nur an Erwachsene, sondern auch an die jüngsten Gäste, für die eigene Kurse etwa zur gesünderen Ernährung angeboten werden. Daneben finden die Kids aber auch jede Menge Möglichkeiten zum Spielen, etwa auf dem Trampolin oder dem Karussell.

Es versteht sich fast von selbst, dass sich das auf Wellness und Fitness ausgerichtete Konzept auch im Angebot der beiden Restaurants widerspiegelt. Hier gibt es vitaminreiche und kalorienarme Gerichte, die dem Körper guttun, ohne dass die Gäste auf Genuss verzichten müssen. Und wer einmal den Tag ganz ohne den Hauch der Geschichte verbringen will: Eine wunderbar nostalgische Trambahn rattert über das Weindorf Colares hinunter ans Meer, wo die Praia Grande und die Praia das Maçãs zum Baden einladen! Sintra liegt nur ca. 30 Autominuten von Lissabon entfernt.

Elvas Drone
Neues Leben hinter alten Mauern: Elvas

„Eine außergewöhnliche militärische Landschaft mit optischen und funktionalen Beziehungen zwischen den einzelnen Bestandteilen“, schrieb die UNESCO in ihrer Einschätzung und nahm das gesamte Zentrum der Kleinstadt Elvas in der Region Alentejo 2012 in die Weltkulturliste auf. Tatsächlich gelten die mächtigen Festungsmauern als die größte erhaltene Bollwerk-Befestigungsanlage der Welt. Ursprünglich wurden sie von den Mauren auf den Überresten einer römischen Siedlung erbaut und in den folgenden Jahrhunderten von verschiedenen portugiesischen Königen immer wieder erweitert. Das sternförmig gezackte Bauwerk umschließt eine malerische Innenstadt mit vielen militärischen Bauten, aber auch traditionsreichen Kirchen und Klöstern.

Nun gibt es in Portugal bekanntlich sehr viele Baudenkmäler, die unter Denkmalschutz stehen. All diese alten Gemäuer zu pflegen und zu erhalten, bedeutet für einen eher kleinen Staat wie Portugal eine enorme Herausforderung. Teil der Lösung ist das 2016 ins Leben gerufene „Revive“-Programm, bei dem alte Kulturdenkmäler an private Investoren veräußert und – natürlich unter Wahrung des Denkmalschutzes – einer neuen Nutzung zugeführt werden.

Ein Bilderbuchbeispiel für diese Neubelebung ist das Vila Galé Collection Elvas, das in dem zentral gelegenen ehemaligen Paulanerkloster São Paulo eingerichtet und im Juni 2019 als komfortables Vier-Sterne-Hotel eröffnet wurde. Rund fünf Millionen Euro wurden investiert und dabei die historische Bausubstanz mit viel Geschmack mit modernem Design vereint.

Der einstige Kreuzgang wurde in einen Palmengarten verwandelt, in dessen Stille man wunderbar relaxen kann. Die ehemalige Klosterkirche dient als würdiger Rahmen für festliche Veranstaltungen, und selbst der Außenpool fügt sich wie selbstverständlich in das historische Ensemble ein. Noch mehr Entspannung bietet das Satsanga-Spa mit Innenpool, Sauna, Dampfbad und vielen weiteren Annehmlichkeiten, hinzu kommt ein großes Angebot an Beauty- und Verwöhnprogrammen.

Am Abend genießen die Gäste im Restaurant „Inévitavel“ regionale Spezialitäten wie mit Eicheln gemästetes Schwarzes Schwein; den Absacker nimmt man dann in der Conde de Lippe-Bar – benannt nach dem deutschen Militärstrategen Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe.

Rund um das Hotel lassen sich die meisten Sehenswürdigkeiten im historischen Zentrum der Stadt fußläufig erreichen – etwa das vierstöckige und über 7500 Meter lange Amoreira-Aquädukt, das 2007 eröffnete Museum für zeitgenössische Kunst und das Militärmuseum. Hinzu kommen 20 Kirchen und Klöster und zahlreiche Paläste aus den unterschiedlichsten Epochen. Und allein ein Bummel durch die verwinkelten Gassen von Elvas’ Altstadt mit ihren prächtigen Art-déco-Häusern und den kleinen Plätzen mit gemütlichen Bars und Cafés ist ein wunderbares Erlebnis.

Und wer noch mehr Zeit hat, sollte das nur rund eine Autostunde entfernte Évora nicht verpassen: Seit 1986 zählt die gesamte Innenstadt mit dem malerischen Diana-Tempel aus der Römerzeit, der prächtigen Kathedrale Sé, der mit menschlichen Gebeinen dekorierten Capela dos Ossos und dem romantischen, zentral gelegenen Giraldo-Platz zum Weltkulturerbe. Nur zwei Gehminuten vom historischen Zentrum liegt der perfekte Ort für die Nacht: Das neu erbaute Vila Galé Évora ist ganz der Region Alentejo gewidmet. Im modernen Ambiente findet die traditionelle Reitkunst der Region ebenso Beachtung wie der Cante Alentejano. Dieser polyphone Gesang wurde übrigens 2014 in die UNESCO-Liste des immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen. Elvas liegt nur ca. zwei Autostunden von Lissabon entfernt.