Hessens Städte sind reich an Sehenswürdigkeiten und begeistern Besucher mit einer Vielfalt an Kunst und Kultur – genau das Richtige für einen Tagesausflug oder Kurztrip übers Wochenende. Unter www.hessen-tourismus.de stellt die Hessen Agentur Tipps für einige Städte vor.
++ Happy Birthday Goethe: Der Dichter führt gemeinsam mit Charlotte Buff durch Wetzlar ++
Als Goethes „Die Leiden des jungen Werthers“ 1774 erschien, bedeutete das für den Dichter den internationalen Durchbruch. Maßgeblich beeinflusst wurde sein berühmtes Werk von Erlebnissen, die er während eines mehrmonatigen Aufenthalts in der hessischen Stadt Wetzlar gemacht hatte. Johann Wolfgang Goethe war von Mai bis September 1772 als Praktikant am Reichskammergericht eingeschrieben und lernte Charlotte Buff kennen. Anlässlich Goethes Geburtstag am 28. August können Besucher Wetzlar an diesem Tag auf eine andere Art und Weise erkunden: Bei der Kostümführung „Ein charmantes Scharmützel“ führen Charlotte Buff und Johann Wolfgang Goethe, das Traumpaar der deutschen Literatur, gespielt von Jörg Naumann und Lea Schildbach, durch die mittelhessische Stadt und beantworten auf unterhaltsame Weise die Frage: Was passierte nach dem Wetzlarer Sommer mit dem stürmischen Frankfurter Dichter und wie verlief das weitere Leben der Amtmannstochter aus dem Deutschordenshof? Treffpunkt zu der einstündigen Führung ist um 16 Uhr an der Tourist-Information, Domplatz 8. Karten sind zum Preis von acht Euro pro Person bei vielen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Eine Voranmeldung ist erforderlich.
++ Reizvolle Mieder: CHIC! Mode im 17. Jahrhundert in Darmstadt ++
Was „chic“ war im 17. Jahrhundert, wie modisch oder auch nicht sich vor allem die bürgerliche Oberschicht kleidete, erfahren Besucher in Darmstadt. Noch bis zum 16. Oktober 2016 zeigt das Hessische Landesmuseum Darmstadt Juwelen der Kostümgeschichte in einer spektakulären Ausstellung. Wämser, Mieder und Oberröcke, Samt und Seide, Spitzen und Bänder zeigen, was damals chic war – im Landesmuseum befindet sich eine der bedeutendsten und umfangreichsten Sammlungen an Originalkostümen weltweit. Die insgesamt 18 Kostümoberteile, einst getragen von wohlhabenden Damen und Herren der Kölner Gesellschaft, entstanden zwischen 1610 und 1675, und gehören zu den absoluten kostümgeschichtlichen Raritäten. Der Eintritt kostet zehn Euro.
++ Kulturreise: Darmstädter Lange Nacht ++
Alle zwei Jahre feiert die hessische Stadt Darmstadt ihre „Lange Nacht“. In diesem Jahr findet die Nacht unter dem Motto „Karawanserei“ am 26. August statt. Kleine und große Besucher können dabei von 19 bis 24 Uhr im Innenhof des Technischen Rathauses in Darmstadt auf eine vielseitige Kulturreise gehen. An Ständen präsentieren sich verschiedene Kulturinstitutionen, auch findet ein kleiner Kunsthandwerkermarkt statt. Neben dem Kulturgenuss, etwa beim abwechslungsreichen Bühnenprogramm, bei Führungen und Lesungen besteht auch die Möglichkeit, selbst kreativ zu werden. Während junge Besucher ihre rhythmische Schlagkraft in einem Trommelkurs testen oder Aktionskunst des Bannersprayens ausprobieren, bietet der Fotoclub Darmstadt beispielsweise eine Beamer-Show unter dem Motto „Bessunger Bildwechsel“.
++ Das älteste Karussell der Welt dreht sich in Hanau ++
Eines der ältesten Karussells weltweit dreht in Hanau wieder seine Runden. Das historische Karussell öffnete am 22. Juli seine Tore für Besucher. Der Architekt Franz Ludwig Cancrin hatte es in den Jahren 1779 und 1780 im Auftrag des späteren Kurfürsten Wilhelm I. von Hessen-Kassel errichtet, als der heutige Kurpark der Stadt zu einem Vergnügungspark für den Adel ausgebaut wurde. Im Zweiten Weltkrieg beschädigte eine Bombe das Karussell schwer. 2010 begannen die Restaurierungsarbeiten. Das Karussell soll künftig an ausgewählten Tagen fahren, so zum Beispiel am 11. September, Tag des offenen Denkmals, am 3. Oktober sowie am 5. und 6. November. Eine Fahrt mit dem historischen Karussell kostet vier Euro pro Person, Kinder bis elf Jahre zahlen zwei Euro.
++ Musicalerlebnisse in Fulda, Hessens schönster Barockstadt ++
Fulda ist Hessens schönste Barockstadt. Die Fürstäbte des 18. Jahrhunderts haben mit Schlössern, dem barocken Dom, mit Adelspalais, Parkanlagen und Bürgerhäusern die historische Innenstadt nachhaltig geprägt. Besucher finden in Fulda heute ein geschlossenes Barockviertel, das immer einen Besuch lohnt. Das Highlight des Sommers ist der Musical Sommer Fulda. Noch bis zum 28. August 2016 ist die Erfolgsproduktion „Der Medicus“ täglich außer montags im Schlosstheater Fulda zu sehen. Für alle, die trotz zahlreicher Zusatzvorstellungen keine Karte mehr ergattern konnten, gibt es einen Trost: Auch im Musical Sommer Fulda 2017 steht „Der Medicus – Das Musical“ vom 14. Juni bis 27. August 2017 wieder auf dem Spielplan. Das Tourismus- und Kongressmanagement der Stadt Fulda bietet dann für Musicalfans erneut ein günstiges Pauschalarrangement. Darin enthalten sind eine Übernachtung, ein reichhaltiges Frühstücksbuffet, ein Musicalticket und die Stadtführung „Der Medicus & Co. – Mönche, Bader, Wunderheiler“. Das Arrangement ist nach Verfügbarkeit ab sofort buchbar ab 88 Euro pro Person.
++ „Fabergé – Geschenke der Zarenfamilie“ im Schloss Fasanerie ++
Das Schloss Fasanerie in Eichenzell bei Fulda, die ehemalige Sommerresidenz der Fuldaer Fürstäbte und Fürstbischöfe, wartet noch bis zum 16. Oktober 2016 mit einer exquisiten Sonderausstellung auf: „Fabergé – Geschenke der Zarenfamilie“ präsentiert Arbeiten des russischen Juweliers Peter Carl Fabergé. Sie faszinieren durch ihre enorme handwerkliche Präzision, die Originalität des Designs und den Glanz der kostbaren verarbeiteten Materialien. Die Sonderausstellung zeigt eine Auswahl dieser Meisterwerke des europäischen Kunsthandwerks. Prinzessinnen, die mit der Zarenfamilie Heiratsverbindungen eingegangen sind, erhielten Arbeiten Fabergés als Geschenke, die sie an Familienmitglieder in die Heimat schickten. In der Sammlung der Hessischen Hausstiftung befinden sich zahlreiche dieser beeindruckenden Kunstobjekte. Sie kamen als Geschenke der Darmstädter Prinzessin Alix, die mit dem letzten russischen Zaren Nikolaus II. verheiratet war, in die Sammlung und werden nun erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Ausstellung ist Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet acht Euro pro Person.
++ Aufs Maul geschaut. Luther und Grimm wortwörtlich in der Grimmwelt Kassel ++
In der Grimmwelt in Kassel wird den Brüdern Grimm und Martin Luther in einer neuen Ausstellung genau „aufs Maul geschaut“. Noch bis zum 31. Oktober 2016 werden zu insgesamt elf Redewendungen spielerische Installationen gezeigt. Die Ausstellung „Aufs Maul geschaut. Luther und Grimm wortwörtlich“ widmet sich mit der Sprache einem Thema, das uns täglich begleitet. Sinnlich und spielerisch beschäftigt sich das Projekt mit Herkunft und Wandel des Sprachgebrauchs. Sie beleuchtet, wie Martin Luther die deutsche Sprache geprägt hat und wie sich dies im Wirken der Brüder Grimm spiegelt. Die Umsetzung spricht alle Sinne an und fordert das Publikum an unterschiedlichen Stationen dazu auf, selbst aktiv zu werden. Dabei können sie sich des eigenen Sprachgebrauchs bewusstwerden, aber sich auch die Verdienste sowohl Luthers als auch der Brüder Grimm um die Sprache vor Augen führen. Anlass ist die Luther-Dekade zum 500-jährigen Bestehen der Reformation. Die Kasseler Grimmwelt kann mit der Gästekarte „MeineCard+“ kostenfrei besucht werden. Die Gästekarte wird von derzeit über 120 Unterkunftsbetrieben in der ganzen GrimmHeimat NordHessen kostenlos an Gäste ausgegeben und beinhaltet unter anderem die Nutzung des öffentlichen Personenverkehrs im gesamten Verkehrsverbund Nordhessen.
++ Kunst- und Kulturfestival: Frankfurter Museumsuferfest ++
Vom 26. bis zum 28. August 2016 feiert die Mainmetropole Frankfurt auch in diesem Sommer ihre Museen und den Fluss in einer einzigartigen Kombination aus Kunst, Kultur, Musik und Gastronomie. Drei Tage lang erleben Besucher während des Museumsuferfests ein außergewöhnliches Programm der Museen sowie zahlreiche Bühnenproduktionen vor der herrlichen Kulisse der Frankfurter Skyline. Auch kulinarisch hat die Veranstaltung viel zu bieten: An diversen Ständen können Besucher Köstlichkeiten aus der ganzen Welt genießen.
++ Erstmalig in Deutschland: Ausstellung „Barock in Neapel“ im Museum Wiesbaden ++
Die hessische Landeshauptstadt lädt mit seiner eindrucksvollen Architektur, den weitläufigen Parks und einem breiten Gastronomieangebot zum Genießen, Erleben und Flanieren ein. Einen zusätzlichen Anlass für den Besuch der Stadt bietet ab 14. Oktober 2016 die Ausstellung „Barock in Neapel“ im Museum Wiesbaden. Bis zum 12. Februar 2017 präsentiert das renommierte Museum erstmalig in Deutschland die künstlerische Entwicklung der neapolitanischen Barockmalerei im Neapel des 17. Jahrhunderts. Ausgehend von der innovativen Malerei des Michelangelo Merisi da Caravaggio (1571 bis 1610), bildete sich allmählich eine unverwechselbare Schule im Schmelztiegel der Residenzstadt. Die Vielstimmigkeit und Künstlerkonkurrenzen mündeten in einer Synthese der sinnlichen Malerei eines Luca Giordano (1634 bis 1705) und Francesco Solimena (1657 bis 1747). Auffallend ist die Bandbreite an religiösen und mythologischen Themen sowie Stillleben und Allegorien, die narrativ dieses Jahrhundert belebten. Das neapolitanische Lebensgefühl wird mithilfe einer multimedialen Inszenierung der Cappella del Tesoro, dem Herzstück Neapels, im Dom der Küstenmetropole veranschaulicht.
++ Documenta 2017 – Kassel lockt zur großen Kunstaustellung ++
Die Metropole Nordhessens beherbergt alle fünf Jahre mit der documenta die weltweit bedeutendste Ausstellung für zeitgenössische Kunst – seit 1999 trägt Kassel offiziell auch den Beinnamen „documenta-Stadt“. 2017 ist es wieder soweit: Die documenta 14 öffnet vom 10. Juni bis zum 17. September 2017 in Kassel ihre Pforten. Ganze 100 Tage lang wird das Event Menschen aus aller Welt mit einer Ausstellung zeitgenössischer Kunst sowie mit Filmprogrammen und Workshops begeistern. Die gesamte Stadt wird in dieser Zeit zur Kunstszene: Künstler präsentieren ihre Skulpturen, Installationen oder Performances an den unterschiedlichsten Orten.