Riva del Garda, Genuss und Entschleunigung

Bedächtig plätschert das Wasser ans Ufer. „Es ist frisch“, sagt Ginger Garte. Die junge Amerikanerin aus Miami taucht nur die Finger ein. Die übrigen Badegäste am See lassen sich vom kühlen Nass sind abschrecken. Die sanften Wellen des Gardasees laden zum Baden ein.

Zugegeben, es ist keine Adria mit ihren Sandstränden, an denen sich Dutzende von Kindern tummeln. Doch den Kleinen macht das nichts aus. Buddeln und bauen kann man auch im Kies. Mit einer stoischen Ausdauer versenken die Kids daneben kleine Steine im Wasser und haben ihre helle Freude dabei. Wer sich an der Nordspitze des Gardasees ins erfrischende Nass wagt und zum Sonnenbaden ausruhen will, nimmt gerne mit einer Kiesbucht vorlieb.

Gardasee mit Surfer
Gardasee mit Surfer

Der größte See Italiens mit seinen mehr als 51 Kilometern Länge ist ein wahres Paradies für (Wasser)Sportler. Vor allem im Norden, rund um die historische Stadt Riva, kann man seinem Hobby frönen. Surfer finden hier mit den Winden Vento und Ora die richtige Brise, um sofort perfekt über das Wasser zu treiben. Carlo aus Mailand steigt regelmäßig aufs Brett. Der drahtige Mittsechziger ist wettergegerbt. Doch seine Bewegungen sind geschmeidig. Nur wenige Meter vom Ufer entfernt ist er blitzschnell auf dem Surfboard und zieht sich das Segel in Position. Schnell hat er eine Gruppe von jungen Surfschülern erreicht, die gerade ihre ersten „Gehversuche“ auf dem Wasser unternehmen. In Reih und Glied folgt die Schar ihrem Trainer.

Wer es gemütlicher mag, holt sich eines der Tretboote, die rund um die alte Burg von Riva in allen Farben im Wasser vor sich hindümpeln. Einen faszinierenden Blick auf das Städtchen gibt es auch, ganz ohne eigene Muskelkraft, mit den Ausflugsbooten, die die Touristen in Scharen anlocken.

Die bezaubernde Hafenstadt, die bis 1919 noch zu Tirol hörte, ist nicht nur am Abend ein geschäftiges Zentrum der Region und Anziehungspunkt für Einheimische und Gäste. Durch die schmucken Gässchen schlendern, in einer Bar einen Espresso trinken oder am Rathausplatz einfach nur über das Spiel der Wellen sinnieren: Riva bietet viele Möglichkeiten.

Die Altstadt hat den rivalisierenden Herrschern aus Venedig, Mailand oder auch aus dem Trentino getrotzt und überzeugt noch heute mit einer Ausstrahlung, die schon Thomas Mann, Friedrich Nietzsche oder Franz Kafka beeindruckt hat. Mächtig erhebt sich der 34 Meter hohe „Torre Apponale“, eingerahmt von bunten Patrizierhäusern, über der Stadt. Der Uhrturm aus dem Jahr 1220 verkündet dem Bürgermeisteramt gegenüber stets, welche Stunde es geschlagen hat. Über einen mächtigen Laubengang, der Porta Bruciata (Verbranntes Tor), ist der Palazzo Municipale mit dem Palazzo Pretorio aus dem 14. Jahrhundert verbunden. Das Tor hat seinen Namen übrigens von den Mailändern, die es 1406 in Brand geschossen haben.

Altstadt von Riva del Garda mit ehemaliger Synagoge
Altstadt von Riva del Garda mit ehemaliger Synagoge

Von hier sind es nur wenige Meter zur Rochus-Platz mit den Überresten der Rochus-Kirche. Entstanden aufgrund eines Gelübdes wegen der 1512 ausgebrochenen Pest, stehen heute lediglich noch die Apsis und der Altarraum mit kostbaren Stuckarbeiten. Eine Bombe hat das Gotteshaus im Ersten Weltkrieg zerstört. Die Umrisse der heute offenen Kapelle sind auf dem Pflaster ersichtlich. Unweit des Rathauses steht das Wohnhaus des italienischen Dichters Andrea Maffei. Er hat Goethe und Shakespeare ins Italienische übersetzt und auch Opernlibretti für Giuseppe Verdi verfasst. Durch eine schmale Gasse entfernt man sich vom See in Richtung Altstadt und gelangt, vorbei an kleinen Geschäften und der ehemaligen Synagoge Rivas zu den alten Stadttoren in Richtung Norden, zur Porta San Marco. Nur wenige Meter östlich davon kommt man über die Porta San Michele wieder in die Altstadt zurück und vorbei an der Stadtkirche Richtung Hafen. Oder man macht einen Abstecher in die Ursprünge Rivas. Die römische Vergangenheit der Stadt trat beim Bau einer Tiefgarage zutage: damals entdeckte man Überreste einer römischen Therme, die noch offen zu besichtigen sind.

Der Gardasee lockt nicht nur Italiener und deutschsprachige Touristen an. Fasziniert ist auch Ginger Garte. Die junge Amerikanerin mit dem Strahlen in den Augen, die sich von ihrem Mann, einem gebürtigen Italiener, gerne zum Urlaub dort hat überreden lassen, schwärmt von einer wunderbaren kleinen Stadt mit einer großen Historie. Auch die Nachbarstädte wie Limone, das durch die Zitronenzucht bekannt wurde, und vor allem der Abstecher nach Verona mit seiner großartigen Arena haben es dem Paar angetan. Wein und Oliven, die im Hinterland angebaut werden, haben die beiden natürlich auch probiert. Nur schade, meint Ginger, dass sie nicht viel davon mit nach Hause nehmen kann. Aber sie will die Zeit nutzen, „den Geschmack Italiens kennenzulernen“.

Grand Resort du Lac et du Parc
Grand Resort du Lac et du Parc

Urlaub in Riva ist eine perfekte Mischung zwischen Adrenalinkick und Entschleunigung. Wunderbar lässt sich beides kombinieren im Grand Resort „Du Lac et Du Parc“.  Das 4 ****Haus bietet Entspannung und Action, hat einen direkten Zugang zum Gardasee und eine Surfschule mit Fahrradverleih integriert. Gleichzeitig liegt es aber so zentral, dass man wunderbar einen Stadtbummel am Abend integrieren kann.  Mit 150 modernen und sehr komfortablen Zimmern, 67 Suiten und 34 Bungalows, im harmonischen Einklang zwischen Haupthaus und dem großzügigen Nebengebäude, finden Familien bis Einzelreisende immer das Passende. Und so zieht es vor allem deutschsprachige Gäste an den Norden des Gardasees.

Nicht entgehen lassen sollte man sich im Restaurant das „Lifecooking“ mit einem ausgezeichneten Büffet am Abend. Denn das Team um Küchenchef Marco Brink zaubert nicht nur internationale Spezialitäten, sondern auch typisch italienische Küche – direkt vor den Augen der Gäste. Von der luftigen Frühstücksterrasse im fünften Stock des Nebengebäudes – dort sind großzügige Suiten sogar mit Kochmöglichkeiten zu finden – hat man einen herrlichen Blick auf die Bergwelt rund um Riva und den Gardasee. Wer nicht im nahen Gardasee baden möchte, findet neben einem großzügigen Freibad auch ein neu gestaltetes Hallenbad mit Sauna- und Wellness-Bereich.  Einziges Manko: Es gibt keinen Bademantelgang zwischen den einzelnen Häusern des Resorts, um ins Schwimmbad zu kommen. Aber ein Spaziergang durch das üppige Grün des Gartens macht dies bei weitem weit:  Denn das Juwel des Resorts ist der Garten, der auch als „grüne Lunge“ Rivas dient.  Der sieben Hektar große, weitläufige Park mit seinen zahlreichen Pflanzen- und Blumenspezies wird von Palmen und Bambus, aber auch typisch mediterraner Flora geprägt. Er ist der Mittelpunkt des Resorts. Rund 30 Pflanzen wurden mittlerweile auch mit QR-Code versehen, über den man Informatives über die Bäume und Sträucher erfahren kann. Im Schatten von Steineiche und Olive, von Lorbeer und Kampfer kann man die Seele baumeln lassen und die Natur genießen. Das machen nicht nur die Gäste des Hotels, sondern auch viele tierischen Bewohner. Die Entenfamilien lassen sich von den Touristen nicht stören und gönnen sich am Morgen gerne mal eine Abkühlung im Schwimmbad. Aber auch Schildkröten und Eulen zählen zu den ständigen Bewohnern des ausladenden Parks. Die kleinen Seen zwischen den Bäumen werden übrigens vom Wasserlauf des Rio Galenzana gespeist. So lässt sich wunderbar entspannen, denn ein stilles Plätzchen findet sich immer.

Weitere Infos unter www.dulacetduparc.com                                                                                                                                              Text und Fotos: ©Diana Seufert

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