Die UNESCO hat im Juli 2019 die Mozu-Furuichi Hügelgräber, als Zeitzeuge der japanischen Grabbautradition des späten 4. und frühen 6. Jahrhunderts, zur Liste der Weltkulturerbestätten hinzugefügt. Die Entscheidung wurde auf der 43. Tagung des Welterbe-Komitees in Baku bekannt gegeben. Mit der Ernennung verfügt Japan nun über 23 Weltkulturerbestätten, nachdem im vergangenen Jahr die Verborgenen Christlichen Stätten in der Region Nagasaki aufgenommen wurden.
Die Mozu-Furuichi Kofun-Gruppe besteht aus insgesamt 49 Hügelgräbern, die über die gesamte südliche Ebene der Präfektur Osaka verteilt sind. Dabei wird den Gräbern von Mozu-Furuichi eine unglaubliche historische Bedeutung beigemessen: Die altertümliche Stätte gilt als ein Zeitzeuge der japanischen Grabbautradition während des späten 4. und frühen 6. Jahrhunderts. Hier kann eine Vielzahl verschiedener Grabbautechniken bewundert werden. Angefangen von großen, mächtigen Bauten, über kleinere, rundlich geformte, bis hin zu quadratischen Hügelgräbern – hier zeigt sich die gesamte Bandbreite der alt-japanischen Grabbau-Tradition.
Obwohl international nicht so bekannt, gilt das Nintoku-tenno-ryo Kofun mit einer Länge von 486 Metern und einer Höhe von 35,8 Metern als eines der größten Grabbauwerke der Welt. Tatsächlich ist der Nintoku-tenno-ryo Kofun von der Größe her vergleichbar mit der 230 Meter langen und 146 Meter hohen Großen Pyramide von Khufu in Ägypten und dem Mausoleum des ersten Qin-Kaisers in China, das 350 Meter lang und 76 Meter hoch ist.
„Wir freuen uns sehr über die Aufnahme der Mozu-Furuichi Kofun-Gruppe in die Liste des Weltkulturerbes.“, sagte Tadashi Kaneko, Executive Director für Global Strategies bei der JNTO. „Nun hoffen wir, dass die ersten Besucher ihre Eindrücke als Vorreiter und Fürsprecher besonders in den Sozialen Medien teilen, damit vor allem die Anzahl ausländischer Touristen noch weiter gesteigert werden kann.“
Für die Japanische Fremdenverkehrszentrale JNTO ist Mozu-Furuichi ein technologisches Wunderwerk der damaligen Zeit. Die Gräber sind ein architektonisches Meisterwerk das beweist, wie fortschrittlich die Menschen in dieser Region Japans in den vergangenen Jahrhunderten waren. Darüber hinaus sind die Hügelgräber auch ein Musterbeispiel für die einzigartige Kultur der Kofun-Zeit, in der vor allem eine hohe Bildung eine große Rolle spielte. Die Größe und Höhe der Grabsteine geben zudem eine Auskunft zum gesellschaftspolitischen Status des Verstorbenen. Mit der Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes hofft JNTO, dass mehr ausländische Besucher die einzigartige Hügelgräber-Gruppe in ihrer Reiseroute einplanen werden – vor allem auch, da die Gegend um die Mozu-Furuichi eine Vielzahl anderer touristischer Attraktionen zu bieten hat.