Der Wald, in dem der Wolf tanzt: „Hauptsache wild“ könnte das Motto im Nationalpark Bayerischer Wald, einem der größten Waldschutzgebiete Mitteleuropas, lauten. Denn im ältesten Nationalpark Deutschlands mit 243 Quadratkilometern unberührtem Urwald, geht es wild zu. Nirgendwo sonst zwischen Atlantik und Ural entwickeln sich Wälder, Moore und Bäche auf so einer großen Fläche nach ihren ureigenen Gesetzen wie hier.
Dem Ruf der Tiere folgen: Die Heimat von Wolf, Luchs und Wisent erkunden
Wer den Nationalpark Bayerischer Wald besucht, erlebt hier wilden Wald und wilde Tiere. Eingriffe in die Natur gibt es hier nicht. Zwischen den Bergen Lusen, Rachel und Falkenstein, entscheidet ganz alleine die Natur, wie sie sich entwickelt. Die Unberührtheit führt dazu, dass sich die Tiere hier besonders wohl fühlen. Im Nationalpark Bayerischer Wald, kann man ihre Laute wahrnehmen und dabei selbst zur Ruhe kommen. Konzentriert man sich auf die Geräusche des Waldes, rückt das stressige Arbeitsleben schnell in weite Ferne. Hunderttausende Besucher lassen sich jedes Jahr faszinieren von der Waldwildnis und ihrer ganz eigenen Dynamik. Sie genießen den Blick von Waldwoge zu Waldwoge, die Aussicht auf den Bayerischen Wald und den Böhmerwald, die Ruhe in der Natur, weit weg von der Dauerbeschallung des Alltags.
Die Ruhe finden: Sich selbst fernab der Zivilisation begegnen.
Zusammen bilden der Nationalpark Bayerischer Wald und sein tschechischer, 681 Quadratkilometer großer, Nachbar Šumava das größte zusammenhängende Waldgebiet in Mitteleuropa. Das Wegenetz mit 500 Kilometern Wanderstrecke im Nationalpark Bayerischer Wald und mit 890 Kilometern in der Šumava bietet jede Menge Gelegenheit, sich zu erden. Denn wer hier unterwegs ist, bei dem senkt sich sein Stresslevel von selbst. Mit jedem Schritt ist man tiefer drin in der Ursprünglichkeit, weiter weg von der Hektik der Zivilisation, näher dran an sich selbst. Man lässt sich von der Waldwildnis praktisch im Vorbeigehen seine eigenen Akkus aufladen und findet zu innerer Ruhe, ganz von allein.
Die Kraft der Natur: Im Nationalpark spürt man sie.
Während man selbst seine Batterien auflädt und Kraft tankt, wird einem das besondere Kräfteverhältnis im Nationalpark bewusst. Die Bäume wachsen nicht so, wie der Mensch es will oder wie man es von forstwirtschaftlich genutzten Wäldern kennt, sondern sie schlagen ihre Wurzeln dort, wo es ihnen passt – mal dicht nebeneinander, mal etliche Meter voneinander entfernt. Mal bilden die Tannen, Buchen und Fichten in den Hochlagen an den Kämmen oder die Aufichtenwälder in den Tälern eine fast undurchdringliche grüne Waldwildnis. Mal sieht man wüst-karge Windwurfflächen, die nach Gewitterstürmen oder Borkenkäferbefall sich selbst überlassen wurden. In all der Vielfältigkeit erkennt man aber immer eines: Die Schönheit der Natur.
Der Artenvielfalt begegnen: Durch die Wildnis zum Abenteuer.
Hinter jeder Wegbiegung erlebt man die Natur neu. Anders. Überraschend. Vielseitig. Naturliebhaber entdecken hier die feinen, rosa-violetten Blüten seltener Pflanzen wie Weidenröschen und Soldanelle, aber auch den graubraunen Zunderschwamm an den Stämmen mancher Buchen oder Birken. Wer genau hinschaut, merkt, wie nah neues Leben und Vergänglichkeit in der Natur beieinanderliegen. Bei einer Wanderung sieht man junge Bäume, die sich ihren Platz im Wald erkämpfen, aber auch morsche, abgestorbene Baumstümpfe. Der Nationalpark ist ein Paradies, der die unberührte Kraft der Natur widerspielgelt. Dazu gehören aber eben auch die Gebiete in denen kein grünes Waldmeer erstrahlt und in denen nicht alles prächtig gedeiht. Denn auch auf diese Weise entwickelt sich Natur: wenn der Mensch nicht eingreift. Sanft im Umgang und nachhaltig in der Gestaltung stellt der Nationalpark somit ein schönes Beispiel für eine gelungene Symbiose zwischen Mensch und Natur dar.
Nachhaltiger Urlaub: Hier gehen Tourismus und unberührte Natur zusammen.
Mehr als 700 Pflanzenarten, die für die Region typisch sind, lernen die Besucher im Nationalparkzentrum Lusen kennen: Sie wachsen im Naturgarten vor dem „Hans-Eisenmann-Haus“ auf einer kleinen Anhöhe. Die Pflanzenarten sind hier beschildert. Wer mag, erfährt welche Blütenpflanzen, Gräser oder Farne er unterwegs auf der Wanderung gesehen hat. Gedanklich zurück in die Vergangenheit reist man beim Nationalparkzentrum Falkenstein in der Steinzeithöhle, in der Schautafeln, Filme und 3D-Animationen zeigen, wie sich Klima, Landschaft und Tiere im Laufe der Jahrhunderte verändert haben.
Urlaub im Nationalpark steht ganz klar für nachhaltigen Urlaub. Dafür machen sich die Nationalpark-Partner Bayerischer Wald stark. Sie zeigen, dass es möglich ist, Tourismus und Natur zusammenzubringen. Unter anderem geben Gastgeber, Touristiker und Erlebnisanbieter ihre Begeisterung und ihr Wissen über den Nationalpark an die Besucher weiter. Sie setzen beispielsweise auf Angebote wie das Gästeservice-Umwelt-Ticket „GUTi“ oder das VCL-Ticket, mit dem Urlauber kostenlos mit Bus und Bahn fahren sowie auf Erdgasbusse oder ökologisch orientierte Nationalpark-Partner-Hotels. Für tierisch wilde Wald-Erlebnisse-Zufriedenheit und Umweltbegeisterung, die noch wirken, wenn der Urlaub längst vorbei ist.