Langsamkeit wiederentdecken in den Dolomiten

Den Stress abschalten, die Langsamkeit wiederentdecken – und dabei trotzdem aktiv sein: Das geht am besten beim Wandern in und um St. Vigil in Südtirol. Inmitten des UNESCO Welterbes. Profis kommen hier genauso auf ihre Kosten, wie Gelegenheitswanderer oder Familien mit Kindern. Denn für alle Ansprüche gibt es gleich eine unendliche Auswahl von Wanderwegen.

„Im UNESCO Welterbe können sich Bergsportler austoben – und sie müssen nicht jedes Wochenende auf die Berge steigen, um für Touren gerüstet zu sein“, sagt Werner Call vom Excelsior Resort. Nicht nur das Mountain- und E-biken, sondern auch das Wandern steht darum im Excelsior Resort im Mittelpunkt der Aktivitäten. Die Gastgeberfamilie Call geht selbst leidenschaftlich gern in die umliegende Bergwelt, ihre Heimat, die direkt vor der Tür beginnt. Täglich steht auf dem Aktivitätsprogramm des Resorts eine geführte Wanderung. Mittwochs mit Familie Call selbst, an den anderen Tagen mit den Wanderführern Otto oder Paolo. Das Resort wurde für sein Aktivitätsangebot gerade erst mit dem Aktiv-Hotel-Award 2019 in der Kategorie Bergsport ausgezeichnet.

Für jeden geeignet ist zum Beispiel die Tour vom Berggasthof Pederü, der auch Ausgangspunkt für zahlreiche Touren auf dem Sattel ist, hinauf auf die Sennes-Hütte. Als einfach wird diese Wanderung klassifiziert, überwunden werden gut 600 Höhenmeter auf einer Gesamtlänge von 4,7 Kilometern. „Die Sennes-Hütte ist ein toller Ausgangspunkt zu zahlreichen nahen Gipfeln“, sagt Call, etwa den Monte Sella de Sennes (2787 Meter), den Seekofel (2810 Meter), Col de Lasta Piccolo (2297 Meter). Zudem hat man einen erstklassigen Panoramablick über die Hohe Gaisel, Cristallo, Sorapis und Tofane. Auf 1542 Metern Seehöhe beginnt der Weg, der entweder mit der Nummer 7 gekennzeichnet ist – alternativ können Wanderer dem Dolomitenhöhenweg Nr. 1 folgen. Nach der ersten Gabelung wird der Fodara Vedla-Bach überquert, danach geht es auf einem Schotterweg weiter bergan. Meist ist man in lichten Wäldern unterwegs, bis das Sennes Hochplateau erreicht ist.

Auch für Familien gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Berge und ihre Geschichte zu erforschen. Wer sich erstmal an einer kleinen Runde versuchen möchte, ist auf dem Sagenweg direkt in St. Vigil bestens aufgehoben. Drei Kilometer lang verläuft der Weg entlang des St.-Vigil-Bachs und hat elf Schautafeln, auf denen Spannendes über die berühmten Fanes-Sagenfiguren und über Prinzessin Dolasilla erzählt wird.

Ebenfalls viel Wasser sieht, wer mit seinen Kindern von der Pederühütte zur Faneshütte mit den Seen wandert. Diese Tour ist länger und anspruchsvoller, aber trotzdem auch mit dem Nachwuchs gut zu schaffen. Es geht los entlang des Vigilbachs durch das Valle di Rudo. Wo sich die Straße den Berg hinaufwindet, geht der recht bequeme Höhenweg mit gleichbleibender Steigung den Berg hinauf. Die Faneshütte auf 2042 Meter ist das Ziel – auch wenn es die Kinder wahrscheinlich direkt weiter zum Grünsee etwas weiter südlich zieht. Wer noch Kraft in den Waden hat, geht ein Stückchen weiter bergan und kommt zum Limosee, der malerisch auf 2159 Metern liegt.

Ein geübter Wanderer sollte sein, wer sich vom Furkelpass auf die Piz da Peres-Spitze (2507 Meter) aufmacht. Eine herrlich abwechslungsreiche Wanderung durch den Wald, über Wiesen, Stock und Stein, die etwas Trittsicherheit erfordert, wie der Gastgeber sagt. Los geht es am Speichersee am Furkelsattel über den Pfad Nummer 3 Richtung Piz da Peres. Steil ist der Weg und teils recht schmal, er führt am Fuß der Nordhänge des Berges vorbei. Der Weg geht in Richtung Dreifingerscharte zwischen Piz da Peres und Dreifingerspitze (2479 Meter), in vielen Kehren geht es weiter aufwärts. Von der Dreifingerscharte aus führt der Weg weiter über Wiesen zum Gipfelkreuz des Piz da Peres, der übrigens genau gegenüber dem Kronplatz liegt. Hier wird derzeit ein Klettersteig gebaut, der einzige in der näheren Umgebung. Zurück geht es über steile Felsstufen und entlang der Felswände direkt nach St. Vigil in Enneberg.

Und wenn die Füße dann so richtig qualmen, steht nur noch eines auf dem Programm: Entspannung. Das Resort ist Mitglied der Belvita-Hotels, der besten Wellnesshotels in Südtirol, und lässt mit seinem insgesamt 2.500 Quadratmeter Spa-Bereich keine Wünsche offen: der Spa Dolomiti für Familien mit Pools und Dress-on Saunen, das Beauty Schloss und das neueste Highlight, der Dolomites Sky SPA. Er befindet sich ganz oben auf dem Neubau der Dolomites Lodge und ist nur für Erwachsene geöffnet. Von hier aus kann man die Berge sehen, die man zuvor erklommen hat und vom einzigartigen Infinity-Pool die atemberaubende Aussicht auf das Welterbe, zu dem die UNESCO die Dolomiten vor zehn Jahren erkoren hat, genießen. Auch die Saunen haben einen wunderbaren Ausblick in die Umgebung, den Naturpark Fanes-Sennes-Prags. Das Castello di Dolasilla gegenüber steht ebenfalls ganz im Zeichen von Wohlbefinden und Schönheit: Hier steht Yoga ebenso auf dem Programm wie Massagen, Beauty Treatments oder anderen Anwendungen – mit der Kraft der Natur und mit Kräutern, die man beim Wandern wahrscheinlich entlang des Wegs gesehen hat.