Kletterspaß im Pitztal: Neues Boulder-Gebiet für Familien

Die Einheimischen kennen es schon lange – das märchenhafte Waldstück Mandlers Boden, das sich im Pitztal oberhalb des Weilers Ritzenried an den Hang schmiegt und der zum Bouldern wie geschaffen ist. Soeben wurde das Areal mit seinen imposanten Felsen offiziell als neues Boulder-Gebiet ausgewiesen.

„Mandlers Boden ist eines der wenigen Boulder-Gebiete in Tirol, die auch für Kinder geeignet sind“, hebt Gerhard Gstettner, Geschäftsführer des Tourismusverbands Pitztal, hervor. „Das tapfere Schneiderlein“, „Rumpelstilzchen“ und „Jogibär“ etwa sind nur 1,50 bis 2,20 Meter hoch und locker zu meistern. Erwachsene hingegen finden ihre Herausforderungen an Felsen, die bis zu vier Meter aufragen und deren Schwierigkeitsgrade bis in den oberen Skalenbereich reichen.

Falls man einmal zu Boden geht, dann auf die 40 Zentimeter dicke Spezial-Matte und vom sogenannten Spotter im Fall so gedreht, dass die Landung idealerweise auf den Füßen erfolgt. Sofern alles richtiggemacht wird. Die Pitztaler Bergführer vermitteln Einsteigern beim Schnuppern genau, was beim Sichern zu beachten ist, wie die Grundtechnik funktioniert und was den dynamischen Bewegungsstil auszeichnet. Und liefern nebenbei gern Tipps für weitere Tage in der Vertikalen. Wie wär’s mit „Pitzis Kletterfelsen“ in Jerzens, dem „Kletterpark Gletscherstube“ oder „Richi‘s Wall“? Diese Spots punkten mit Routen für alle Könnens-Stufen.

„Mit dem Boulder-Gebiet Mandlers Boden erweitern wir unser Kletterangebot jetzt um einen weiteren Baustein“, so Gerhard Gstettner. „Sportlich aktive Familien haben bei uns die große Auswahl.“ Bouldern liegt derzeit voll im Trend. Der Sport, der bei der Kletterweltmeisterschaft 2001 erstmals als Disziplin zugelassen war, gilt als natürlichste Form des Kletterns – ganz ohne künstliche Griffe und im Fels vorgegebene Routen. „Und man hat immer wieder Gipfelsiege“, beschreibt Gstettner einen weiteren Teil der Faszination. Denn selten ist der klassische Boulder-Fels höher als vier Meter, weil es sonst mit der Absprunghöhe einfach nicht mehr hinhaut.

Da zum Bouldern nichts in den Felsen gehauen wird, wirkt dieses Waldstück nach wie vor naturbelassen. Und sieht fast so aus, als hätte ein Riese nach dem Spielen vergessen, seine Murmeln aufzuräumen. Vor ewigen Zeiten hat ein Felssturz dieses magische Gelände geformt. Weiches Moos deckt kleinere Felsen zu, der Boden sieht aus wie ein Buckelteppich, aus dem neben hohen Nadelbäumen die imposanten Boulder-Blöcke aufragen – und in der Saison massenweise Schwammerl sprießen. „Am besten eine Jause mitnehmen und zwischendurch die besondere Atmosphäre genießen“, rät Gstettner. Und Zeit für die angrenzende Lichtung einplanen: Sie ist ein natürlicher Abenteuerspielplatz – mit kleinem Bachlauf zum Stauen, Plantschen, Spritzen. Übrigens: Mandlers Boden erreicht man in nur zehn Minuten zu Fuß vom Parkplatz in Ritzenried aus.

Mit 55 Blöcken und 180 Routen, die ab sofort auf www.climbers-paradise.com gelistet sind. Viele der Felsbrocken weisen nur einen geringen Schwierigkeitsgrad auf und sind daher optimal für Familien und Einsteiger. Wer das „Klettern in Absprunghöhe“ und ohne Seil und Gurt einmal ausprobieren möchte, kann am dreistündigen Schnupperkurs für 49 Euro inklusive Ausrüstungsverleih (Kletterschuhe, Matten, Magnesium) teilnehmen.

Über das Pitztal:

Das Pitztal gilt als eines der schönsten und wildesten Seitentäler der Ostalpen. Es liegt zwischen Ötztal und Kaunertal und besticht durch familiäre Atmosphäre ebenso wie durch die Abgeschiedenheit seiner Bergwelt. Wer mag, erkundet die intakte Natur zu Füßen des höchsten Tiroler Gletschers (3440 m) auf eigene Faust oder schließt sich geführten Wanderungen an, die den ganzen Sommer über angeboten werden. Bei zahlreichen Festen sind Kultur und Brauchtum hautnah spürbar. In den vier Gemeinden Arzl, Wenns, Jerzens und St. Leonhard leben insgesamt 7400 Einwohner.

Weitere Informationen unter www.pitztal.com