Auf den Spuren des „weißen Goldes“

2017 wird es salzig in Oberbayern: Denn passend zum 500-jährigen Jubiläum von Deutschlands ältestem noch aktiven Salzbergwerk geht es auf die alten Salzpfade der Region. Dabei lassen sich die Spuren des weißen Goldes nicht nur in den einstigen Salzhandelszentren wie München, Rosenheim, Wasserburg, Burghausen, Traunstein oder Bad Reichenhall finden. Auch zahlreiche Aktivangebote, vom Salinen-Radweg und dem Salzalpensteig über eine Plättenfahrt auf der Salzach bis zum Besuch des Berchtesgadener Salzbergwerks zeugen von der einstigen Bedeutung des Salzes für Oberbayern.

Salzige Erlebnisse

Wie lässt sich das Salz aus den imposanten oberbayerischen Alpen gewinnen? Dieser Frage können Besucher im Salzbergwerk Berchtesgaden nachgehen: Stolze 500 Jahre feiert das immer noch aktiv genutzte Salzbergwerk im Berchtesgadener Land in diesem Jahr. Dabei erfahren Interessierte bei einem Besuch im Erlebnisbergwerk nicht nur allerhand Wissenswertes über das weiße Gold, sondern können über Bergmannsrutschen auch hinab zum Spiegelsee gleiten. Dort angekommen, geht es per Floß über den unterirdischen See, vorbei an einer magischen Szenerie aus glitzernden Salzkristallen. Neben einer Vielzahl von Events und Lesungen sowie einer Sonderausstellung zur Arbeit der modernen Salzwerker, informiert im Salzjahr 2017 auch ein eigens angelegter Jubiläumspfad über die Gebäude, die 400-jährige Geschichte der Zunft sowie die Soleleitung von Berchtesgaden nach Bad Reichenhall.

Auf einer solchen „Salz-Pipeline“ fußt auch die Bedeutung der Salinenstadt Traunstein. Denn die Holzknappheit in Bad Reichenhall führte im 17. Jahrhundert dazu, dass die Gemeinde zum Salinenstandort wurde. Aufs spannendste erlebbar wird diese bedeutende Zeit auf den Stadtführungen mit Kulturführer Sepp Knott, der von vom Bau der Soleleitung nach Bad Reichenhall bis hin zu den stolzen kurfürstlichen Salinenarbeitern allerhand spannende Geschichten zu erzählen hat.

Auch vom Wasser aus lässt sich die Spur des „weißen Goldes“ verfolgen, zum Beispiel bei einer Plättenfahrt im historischen Burghausen. Auf den Plätten, den früheren Salzkähnen, wurde im Mittelalter das weiße Gold aus den österreichischen Salinen nach Burghausen transportiert. Heute gleiten Passagiere auf den gemütlichen Booten von Tittmoning oder Raitenhaslach durch die reizvollen Landschaften des Salzachtals. Besonders schön ist die Einfahrt in die einstige Herzogsstadt Burghausen, wo die weltlängste Burg über der Altstadt thront.

Von Wasser und Salz sind auch die beiden oberbayerischen Städte Rosenheim und Wasserburg geprägt. Sie verbindet nicht nur der mächtige Inn, sondern auch die gemeinsame Geschichte als wichtige Salzorte. So begann man in der schon in der Römerzeit bekannten Stadt Rosenheim Anfang des 19. Jahrhunderts mit dem Bau einer Saline sowie einer Soleleitung nach Bad Reichenhall: Bis zu 23.000 Tonnen Salz verließen daraufhin jährlich die Saline Rosenheim.

Die günstige Lage an einem Kreuzungspunkt zwischen einem Land- und einem Wasserweg war es, die Wasserburg an den Ufern des Inn zentral für den oberbayerischen Salzhandel machte. Galt es doch von dort ganz Bayern zu Land und zu Wasser mit dem „weißen Gold“ zu versorgen. Wer die Stadt von ihrer schönsten Seite erleben will, genießt bei einer Innschifffahrt den schönsten Blick.

Auf salzigen Pfaden

Auch aktiv lassen sich die Wege des Salzes in Oberbayern nachverfolgen – ein überaus genussvolles Unterfangen, denn die erhabenen An- und Ausblicke der vielseitigen Berg- und Seenwelt begleitet Radler und Wanderer auf Schritt und Tritt. So führt der Premiumwanderweg Salzalpensteig über 230 Kilometer von Prien am Chiemsee bis nach Obertraun im Salzburger Land. Wer sich einige der 18 Etappen vornimmt, der lernt viel über die Geschichte des Salzes in der Region und wandert dabei durch die faszinierende Landschaft Oberbayerns.

Auf dem ebenfalls länderübergreifenden Salinen-Radweg von Rosenheim nach Hallein im Salzburger Land erleben Radfahrer auf 130 Kilometern historische Salzgewinnungsstätten, Soleleitungen und ehemalige Handelswege.

Nicht ganz so anstrengend ist ein Stadtspaziergang zu den Münchner Wirkungsstädten des Salzhandels, der Neugierige bis ins Jahr 1146 zur Zeit Heinrichs des Löwen zurückführt. Er leitete damals die Salzstraße über die Siedlung „ad Munichen“ um und legte den Grundstein für den späteren Reichtum der Stadt. Der 1972 rekonstruierte Turm neben dem Alten Rathaus, der Alte Peter, der heutige Marienplatz und das Isartor sind nur einige der vielen Zeitzeugen, die noch heute zu besichtigen sind.

Wellnesswunder Salz

Nicht nur im Essen ist Salz eine echte Wohltat, sondern auch als Wellnessbooster hat der weiße Mineralstoff Top-Qualitäten: So können Gäste der Rupertus Therme ein herrlich entspannendes Solebad genießen. Das aus der Alten Saline Bad Reichenhall beugt dank seines hohen Mineralstoffanteils Erkältungen vor, pflegt trockene Haut und lockert Muskeln und Gelenke. Um weitere, hochwertige Ingredienzien bereichert, wie beispielsweise im Balneo Duschsalz, vitalisiert das Salz zusätzlich und verbessert aktiv den Stoffwechsel der Hautzellen.