Jedes Jahr wird im Stubaital zumindest ein neuer Naturschauplatz vorgestellt. Diesen Sommer wird der Naturschauplatz „Marchraste“, der oberhalb der Pfarrachalm bei Telfes liegt, eröffnet. Wiederum ist dies eine Stelle, die aufgrund ihrer Lage, ihrer Aussichten sowie ihrer Geschichte ein besonderes Fleckchen Erde im Stubaital markiert.
Die Stubaier Naturschauplätze sind Orte, die Geschichten erzählen, Ansichten und Aussichten präsentieren, wirken und bewirken und vor allem die Lebensräume, in denen die Tier- und Pflanzenwelt gedeiht, offenbaren. Sie liegen meist im Verborgenen, sind jedoch an Sitzgelegenheiten, die kunstvoll an die Umgebung angepasst sind, gut zu erkennen. Mithilfe eines Sammelpasses können die Besuche der Naturschauplätze dokumentiert werden und zusätzlich winkt eine Belohnung.
Die Stubaier Naturschauplätze haben teilweise recht eigenwillige Namen. Abgeleitet werden sie von Flurnamen sowie deren Beschaffenheit, Geschichte und Lage. Darüber hinaus geben sie interessante Informationen zur Geologie und der Tier- und Pflanzenwelt des Stubaitals preis. Nicht selten handelt es sich aber auch um Flächen, die bei Bauern und Hirten einen hohen Stellenwert einnehmen
Kreativ ausgeführte Sitzgelegenheiten und spektakulär gelegene Naturschauplätze
Der neuste Naturschauplatz Marchraste, der ab Juli 2017 oberhalb der Pfarrachalm in Telfes besucht werden kann, hört ebenfalls auf einen unüblichen Titel. Sein Name setzt sich aus den Worten „markieren“ (Mundart: „marchen“) und „rasten“ zusammen. Schaf- und Kuhhirten, die an diesem wunderschönen Platz mit Aussicht auf das gesamte Stubaital Rast machten, haben ihm diesen Namen verliehen. Um ihn auch immer wieder zu finden, ist er mit einem kleinen Kreuz markiert worden. In Zukunft ist er an der markanten Massivholz-Bank, die zwischen zwei Bäumen an Seilen hängt, zu erkennen.
Eine weitere kreative Sitzgelegenheit mit Mehrwert befindet sich am Naturschauplatz Hühnerspiel, der sich unterhalb der Brennerspitze befindet. Die dortige Bank kann einem Karussell ähnlich gedreht werden und ermöglicht dadurch einen 360-Grad-Blick auf die umliegenden Berge.
Spektakulär, auf einem Grat oberhalb des Alpengasthofs Wildeben, thront der gleichnamige Naturschauplatz. Besteigt man die Serles vom Stubaital aus, dann kommt man an ihm vorbei. Besonders wohl fühlt sich dabei auch das Alpen-Edelweiß auf dieser Höhe.
Mit etwas Glück findet man eines, aber bitte nicht pflücken, die Königin der Alpenblumen steht unter Naturschutz.
Der Naturschauplatz Gletscherblick trägt seinen Namen ebenfalls auf Grund seiner Lage mit einem traumhaften Panoramablick auf die höchsten Gipfel des Stubaitals. Nahe der Starkenburger Hütte im Gemeindegebiet Neustift gelegen, bietet er einen Rundumblick auf die bedeutendsten Stubaier Gipfel und die in der Sonne gleisenden Gletscherfelder oder Ferner, wie sie in Tirol genannt werden
Naturschauplätze der Geologie und der Landwirtschaft
Nicht minder spektakulär präsentiert sich die Aussicht vom Naturschauplatz Elfer. An diesem Platz wird die Geologie des umliegenden Geländes näher beschrieben. Die ringsum liegenden Gebirgsketten sind stumme Zeitzeugen der Alpenbildung. Auf eindrucksvolle Weise veranschaulichen sie das Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher Gesteinsformen. Auf der einen Seite die schroffen und hellen Felstürme des Serleskammes aus Kalkgestein und auf der anderen Seite das Urgestein der Stubaier Berge, der sogenannte Ötztal-Stubai-Kristallin, welches den Sockel des Berges bildet.
Die Naturschauplätze Kartnall in Neustift, die Eulenwiesen in Schönberg, die Telfer Wiesen in Telfes und Gschmitz in Fulpmes sind Flächen, die schon früh landwirtschaftlich genutzt wurden. Einerseits auf Grund der saftigen und nahrhaften Böden und andererseits weil sie höher gelegen sind und so von Überschwemmungen, die oft im Tal vorkamen, verschont wurden. So konnten etwa die Flure Kartnall, Eulenwiesen und Gschmitz erst durch Brandrodung nutzbar und Ackerflächen bzw. Weideflächen frei gemacht werden. Heutzutage werden nicht mehr alle davon landwirtschaftlich genutzt. Geblieben sind freilich wunderschöne Lärchenwiesen, die zum Wandern und Genießen einladen
Naturschauplätze Stempelpass
Besuche der Naturschauplätze lohnen sich nicht nur aufgrund der Schönheit und der Aussichten die dort präsentiert werden. Man kann sie auch mit einem eigenen Stempelpass, der in den Büros des Tourismusverbandes Stubai erhältlich ist, sammeln und sich dafür eine Belohnung erwandern. Für fünf abgestempelte Felder am Pass hat man sich ein T-Shirt verdient. Bei allen gesammelten Plätzen winkt eine Überraschung.
Mehr Informationen zu den Naturschauplätzen und wie man dort hinkommt, finden Sie unter: http://www.stubai.at/aktivitaeten/wandern/naturschauplaetze/